„Eagles“ stehen in den Startlöchern Merten Krings ist der Königstransfer

Analyse | Krefeld · Handball-Drittligist HSG Krefeld Niederrhein hat das Team für die neue Saison kräftig verstärkt. Nach sechs Wochen Vorbereitung beschreibt Trainer Maik Pallach die Qualitäten und Vorzüge seiner sieben Neuzugänge, die seine Erwartungen erfüllen.

 Kapitän Merten Krings wird von den gegnerischen Abwehrreihen so wie hier im Testspiel gegen den TuS Volmental  nur schwer zu stoppen sein.

Kapitän Merten Krings wird von den gegnerischen Abwehrreihen so wie hier im Testspiel gegen den TuS Volmental  nur schwer zu stoppen sein.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Wenn die HSG Krefeld Niederrhein am Samstag um 19 Uhr in der Glockenspitzhalle die Zweitvertretung von Tusem Essen empfängt, dann wird beim Anwurf der ein oder andere Neuzugang auf dem Parkett stehen. Sieben auf einen Streich verpflichtete der Handball-Drittligist für das Unternehmen Rückkehr in Liga zwei. In der Vorbereitung zeigte sich, dass die Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Stefan Nippes und Trainer Maik Pallach bei der gezielten Verstärkung ein glückliches Händchen hatten. Beide schätzen es sehr, dass die Geschäftsführung und Gesellschafter der HSG diese Transfers möglich gemacht und alle Neuzugänge Zweijahresverträge unterschrieben haben. Das macht die Arbeit des Trainers natürlich leichter. Zweifelsohne ist der neue Kapitän Merten Krings für alle Experten der Königstransfer. Im Gespräch mit unserer Zeitung analysierte der Trainer seine bisherigen Eindrücke von seinen Neuzugängen.

Torwart Sven Bartmann: Sven verfügt über sehr viel Erfahrung und hat auch schon in der 2. Liga gespielt. Auch seine Emotionalität tut uns sehr gut. Er kann seine Mitspieler puschen und mitreißen.

Torwart Lasse Hasenforther:  Den kenne ich schon, seitdem er in Gummersbach in der C-Jugend gespielt hat und verfolge seinen Weg die ganze Zeit. Er zeichnet sich durch ein sehr gutes Stellungsspiel aus. Er ist ein skandinavischer und damit analytischer Torwart-Typ, weil er im Nachwuchsbereich lange mit einem schwedischen Trainer gearbeitet hat. Er strahlt viel Ruhe aus. Er hat noch enormes Potenzial nach oben. Er brennt jetzt darauf, in einer richtigen ersten Mannschaft das abzurufen, was er kann.

Pascal Noll (Linksaußen): Das ist ein superschneller Außenspieler, der seine Stärken im Tempogegenstoß hat. Er ist auch ein guter Abwehrspieler, besonders bei einer offensiven Abwehr. Wenn wir mal ein zweites oder drittes Abwehrsystem brauchen, ist er sehr flexibel einsetzbar. Er hat in Dormagen oder Saarlouis schon seine Qualitäten im Rückraum gezeigt. Von seiner Wurfkraft- und Geschwindigkeit ist er schon mehr ein Rückraumspieler als ein Außen.

Jonas Molz (Rückraum links): Ich kenne ihn länger und habe mit ihm schon zusammengearbeitet. Bei ihm merkt man, dass er mehr unter der Corona-Pandemie gelitten hat als Spieler, die im Spielbetrieb 2. Liga waren. Er war im Minden mal dabei, mal nicht. Aber er verfügt über enorme Shooter-Qualitäten. Diese Wurfkraft hatten wir in der Aufstiegsrunde nicht. Wir müssen noch an seiner Explosivität arbeiten, er ist ja erst 21. Er wird aber auch immer besser in der Kooperation mit seinen Nebenspielern.

Andrej Obranovic (Rückraum rechts): Das ist ein Spieler, wo wir gesagt haben, den brauchen wir unbedingt. Er ist sehr, sehr zuverlässig und ein super Abwehrspieler, der wenige Fehler macht. Er kann auch eins gegen eins agieren und verfügt über einen guten Schlagwurf. Mit ihm ist unser Tempospiel besser geworden, dadurch strahlt er immer Gefahr  und macht Platz fürs Zentrum.

Antonio Juric (Kreismitte): Toni ist ein Kreisläufer, den ich schon vor seinem Wechsel nach Dormagen beobachtet habe. Er ist körperlich sehr präsent und stellt den Gegner immer wieder vor neuen Aufgaben. Er hat ein enormes Durchsetzungsvermögen, dass er noch besser abrufen muss. Ich möchte dazu kommen, dass man Toni eins gegen eins nicht verteidigen kann. Er hat ein gutes Gefühl dafür, wenn ein Mitspieler zum Helfen kommt. Davon profitierten in der Vorbereitung schon die Außenspieler. Insgesamt hat er noch Potenzial nach oben. Das versuchen wir in der Saison zu entfalten und zu entwickeln, um von Toni noch einen größeren Mehrwert zu bekommen.

Merten Krings (Linksaußen/Rückraummitte): Mit dem Begriff Königstransfer tue ich mich schwer, aber Merten ist für uns natürlich eine super Verpflichtung, das steht außer Frage.  Mit seiner ganzen Art und Weise und in den Gesprächen, die ich schon sehr früh mit ihm hatte, habe wir ihn damit überzeugen können, welche Rolle er bei uns als Führungsspieler einnehmen soll. Das erfüllt er im Moment mehr als mit Sternchen-Plus. Ich möchte aber auch nicht, dass alle Erwartungen an ihm hängen und der Eindruck entsteht, er muss alles lösen. Er ist ein Teil unserer Mannschaft, der eine Rolle bekommt. Er bekommt immer wieder Situationen kreiert, wo er seine Stärken in Szene setzen kann. Er ist unser absoluter Antreiber in der zweiten Welle. Man sieht jetzt schon, dass sich unser Spiel durch ihn deutlich verändert hat. Besonders was das Tempo und die Entscheidungen im Rückraum angeht. Er ist unser Unterschied-Spieler, das ist klar. Daher sind wir sehr froh, dass er zu uns gekommen ist. Ich möchte letztendlich aber nicht, dass man die HSG Krefeld irgendwann nur auf Merten Krings reduziert. Wir haben viele gute Spieler und in Hamm auch ohne ihn ein super Spiel gemacht. Die Qualität des Teams ist insgesamt so gut, dass wir ihn auch ersetzen können. Ich hoffe natürlich, dass dies nicht oft vorkommt.

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