Aufstieg in die zweite Handball-Bundesliga Eagles feiern mit Fans vor dem Rathaus

Krefeld · Die erfolgreichen Handballer der HSG Krefeld feiern ihren 24:22-Erfolg in Rostock und den damit verbundenen Aufstieg am Montagabend mit ihren Fans. Am Rathaus wurden sie auch von Oberbürgermeister Frank Meyer geehrt.

 Henrik Schiffmann (von links), Jonas Vonnahme, Lars Jagieniak, Max Zimmermann und Philipp Liesebach feiern den Aufstieg.

Henrik Schiffmann (von links), Jonas Vonnahme, Lars Jagieniak, Max Zimmermann und Philipp Liesebach feiern den Aufstieg.

Foto: Mark Mocnik

Tiefe Augenringe und die ein oder andere Sonnenbrille trotz eher bewölkten Himmels zeichneten die Spieler der HSG Krefeld beim Empfang am Rathaus am Montagabend aus, als Mannschaft von ihren jubelnden Fans empfangen und entsprechend gefeiert wurde. Das Team war nach einer langen und feucht-fröhlichen Fahrt um 3.30 Uhr Morgens in Krefeld angekommen und zunächst in der Sportsbar Karussell an der Westparkstraße eingekehrt. Laut singend und feiernd wechselten die Spieler aus dem Mannschaftsbus in die Gaststätte über. Der ein oder andere Nachbar mag ob des euphorischen Handballtrosses kurzzeitig aus den Federn gerissen worden sein. Das aber war den begeisterten Eagles an diesem Abend egal. Schon hier war die ein oder andere Stimme stark angegriffen. „Es ist unglaublich, was heute passiert ist. Es war so emotional, einfach Wahnsinn“, sagte zum Beispiel der vierfache Torschütze von Rostock, Max Zimmermann, der bereits kurz nach Spielende eher heiser Auskunft gab. Am Abend hatte sich seine Stimme nicht eben regeneriert.

Gemeinsam mit mehreren hundert Fans auf dem Rathausplatz feierten Team und Verantwortliche dann nach einer langen Nacht, die gegen halb Acht in der Früh endete, und wenig Schlaf den Erfolg. Die Brauerei Königshof stellte Freibier zur Verfügung und Oberbürgermeister Frank Meyer ehrte das Team. „Wir gratulieren dem westdeutschen Meister und Zweitligaaufsteiger. Es war ein Relegationskampf, wie ihn sich kein Krimiautor hätte ausdenken können. Krefeld hat jetzt eine noch größere Handballfahne auf der Landkarte“, sagte der erste Bürger der Stadt.

Die emotionale Partie beziehungsweise deren Herzschlagfinale zog dabei auch rund 24 Stunden später noch die Spieler in ihren Bann. Sebastian Raabs Radioreportage wurde mehrfach eingespielt. Der entscheidende Treffer mit der Schlusssirene sorgt unterdessen in Rostock für großen Frust. Der Nordmeister legte aufgrund dieses Tores Protest gegen die Wertung ein. Dieser wurde aber nach RP-Informationen aus Rostock allerdings bereits am folgenden Morgen wieder zurückgezogen. Ohnehin sahen die Krefelder einer möglichen Verhandlung ganz entspannt entgegen. „Es ist eine Tatsachenentscheidung, die auf jeden Fall steht. Wir machen uns da keine Gedanken“, hatte HSG-Sprecher André Schicks schon geäußert, bevor der Einspruch zurückgezogen worden war. Überdies zeigten Videoaufnahmen, dass der Wurf von Kevin-Christopher Brüren zwar von Rostocks Torwart Robert Wetzel abgewehrt wurde, zuvor aber mit größter Wahrscheinlichkeit hinter der Linie war.

Damit verschwand auch die letzte kleine Wolke über der Krefelder Glückseeligkeit. Besonders emotional ist die Situation für Gerrit Kuhfuß. Der Kreisläufer war vom ersten Tag an Spieler der HSG. Er hielt sechs Jahre lang sprichwörtlich für die Eagles die Knochen hin. Nach dem Hinspiel war er feierlich verabschiedet worden, da er mit der Schlusssirene am Sonntag seine Karriere beendete. Entsprechend zwiespältig waren seine Gefühle. „Wir wollten Aufstieg in diesem Spiel unbedingt. Es gab keinen Plan B. Dass es mit dem letzten Wurf geklappt hat ist überragend und unbeschreiblich. Aber es ist auch eine Träne dabei, wenn ich daran denke, dass ich solch emotionale Momente zumindest als Spieler künftig nicht mehr erleben werde“, sagte er.

Der Rest war Party für Spieler und Fans, die nach Ende der Veranstaltung am Rathaus teilweise noch weiter feierten. Was von diesem Tage bleibt? Krefeld ist seit den Oppumer Erfolgen in den 60ern zurück auf der großen Handball-Landkarte.

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