Frauen-Handball Ingo Häußler mit Adler Königshof auf Abschiedstour
Krefeld · Der Trainer des Oberligisten Adler Königshof übernimmt in der kommenden Saison die Handballerinnen des Drittligisten 1. FC Köln. Doch zunächst will er das Spitzenspiel in Lobberich gewinnen und Platz zwei erobern.
Es ist das Topspiel in der Handball-Oberliga: Der Tabellenzweite TV Lobberich gastiert am Sonntagmittag (13.30 Uhr, Sporthalle Königshof) bei Adler Königshof. Es ist aber auch das Duell der beiden Überraschungsmannschaften, die in dieser Saison für positive Schlagzeilen sorgen. Der scheidende Coach von Adler Königshof, Ingo Häußler, hat inzwischen einen neuen Arbeitgeber für die Spielzeit 2022/2023 gefunden.
„Der TV Lobberich spielt bislang eine sehr, sehr gute Saison“, sagt Ingo Häußler. Am Dienstagabend besiegte der TVL Fortuna Düsseldorf II, die mit dem Tabellenführer Bergischen HC vor der Saison als einer der beiden Aufstiegskandidaten galten, mit 43:28. Schon das Hinspiel hatte Lobberich in Düsseldorf mit 19 Toren Differenz für sich entschieden. So hat sich das Team aus Nettetal hinter dem BHC (30:0 Punkte) mit 30:4 Punkten auf Platz zwei festgesetzt.
Aber auch die Adler haben bislang eine starke Saison gespielt. Seit der Hinspiel-Niederlage in Lobberich Ende November und abgesehen vom Spiel beim BHC, zu dem die Adler nicht antreten konnten, ist die Häußler-Truppe seitdem ungeschlagen. So kam sie auch in Düsseldorf zu einem 27:26-Erfolg. „Wir haben zu Beginn der Saison zwei blöde Spiele zu Hause gegen Biefang und in Solingen verloren. Deshalb sind wir aktuell hinter Lobberich nur Dritter. Aber mit diesem Tabellenplatz hatte ich zu Beginn der Saison auch nicht gerechnet“, berichtet Häußler. „Das hat sich während der Saison geändert. Wir sind noch ausgeglichener besetzt und wir können von allen Positionen Spiele entscheiden. Wir sind noch konstanter und effektiver und haben unsere Fehlerquote deutlich reduziert.“
Neun Spiele verbleiben Ingo Häußler noch bei Adler Königshof, seine Abschiedstour bis Mitte Mai hat begonnen. Nach drei Jahren sucht der Coach eine neue Herausforderung, ist aber dennoch bis in die Haarspitzen motiviert. „Wenn wir am Sonntag gegen Lobberich gewinnen, wollen wir auf jeden Fall alles versuchen, um uns Platz zwei hinter dem BHC zu sichern“, sagt Häußler. „Bei mir gibt es ein lachendes und ein weinendes Auge. Wir – die Mannschaft und ich – verstehen uns sehr gut. Aber dennoch freue ich mich auf das, was da noch kommt.“
Und seit dieser Woche steht für Ingo Häußler fest, dass er ab der kommenden Saison Coach des Drittligisten 1. FC Köln wird. Zwar kämpfen die Frauen in der Gruppe D aktuell noch um den Klassenerhalt, aber Häußler sieht in der Domstadt gute Perspektiven für den Verein und sich selbst. „Auch mit Blick auf die Perspektive habe ich in Köln zugesagt. Zudem erfüllt sich der Wunsch nach einer leistungsorientierten Mannschaft für mich. Der 1. FC Köln ist zudem ein großer Verein“, sagt der scheidende Coach der Adler, der selbst schon zwei Jahre in Köln gelebt hat und sich deshalb auf die Arbeit beim FC freut. Aber zunächst einmal ist für Ingo Häußler das Spiel seiner Adler-Frauen gegen den TV Lobberich wichtig, denn da soll die positive Serie fortgesetzt werden.