Sopov Ich möchte da nicht ins Detail gehen. Fakt ist, dass wir uns nicht einig geworden sind. Im Nachhinein ist es blöd gelaufen. Ich habe den Wechsel gemacht, um mit Adler in der Dritten Liga zu bleiben. Und damals habe ich gehofft, dass selbst wenn wir absteigen, wir in der Oberliga den Aufstieg wieder als Ziel nehmen. Aber diese Chance gibt es jetzt mehr.

Schon nach ihrem zweiten Spiel wurde bekanntgegeben, dass die Königshofer sich nach der Saison mit Bayer Uerdingen zur HSG Krefeld zusammenschließen und mit der eigenen ersten Mannschaft nur noch in der Oberliga antreten werden. Sie sagten, Sie seien von dieser Entwicklung überrascht gewesen. Hätten Sie sich gewünscht, dass Sie von den Verantwortlichen früher informiert worden wären?

Sopov Die Verantwortlichen hätten mich nicht früher informieren können. Als ich nach Königshof kam, stand das noch nicht fest. Die Vereine waren sich noch nicht einig. Hätte ich das aber gewusst, wäre ich nicht nach Königshof gekommen. Ich war auch beim TV Oppum zufrieden. Ich hatte dort sehr viel Spaß. Der Reiz an Adler Königshof war die Chance, in der Dritten Liga zu arbeiten. Und diese Möglichkeit bekommt man nicht alle Tage.

Wie geht die Mannschaft mit der derzeitigen Situation bei Adler Königshof um?

Sopov Die Mannschaft hat schon seit Tagen ein komisches Gefühl. Man weiß noch nicht, welche Spieler bleiben und welche gehen sollen. Der Verein fokussiert sich derzeit auf die HSG Krefeld. Wichtig ist, dass die Spieler in den nächsten Wochen Klarheit bekommen, auch, damit ich weiterhin vernünftig mit den Jungs arbeiten kann. Es geht in der Liga zwar um nichts mehr, aber es geht um Handball. Und es kommen zu unseren Spielen viele Zuschauer, denen wir gute Leistungen zeigen wollen.

Seit der Bekanntgabe der Bildung der HSG Krefeld hat Adler Königshof nur ein Ligaspiel bestritten. Bei der 36:39-Niederlage gegen Spitzenreiter Leichlingen hat die Mannschaft eine durchaus gute Leistung gezeigt. Hat Sie auch genügend Motivation für den Rest der Saison?

Sopov Es wird schwer werden, die Mannschaft zu motivieren, aber ich werde alles dafür tun. Jeder soll sich vernünftig präsentieren und weiterentwickeln. Die werden auch in den nächsten Jahren Handball spielen - egal ob in Königshof oder anderswo.

Was sind denn Ihre Ziele für die restliche Saison?

Sopov Es wäre schön, wenn die Jungs sportlich den Klassenerhalt schaffen würden. Momentan sieht es zwar in der Tabelle nicht gut aus. Aber Wermelskirchen hat sich schon zurückgezogen, und ein paar andere Vereine wackeln auch noch. Wir wollen erst mal kleine Schritte machen und versuchen, ein Spiel zu gewinnen. Wir haben jetzt keinen Druck mehr und können befreit aufspielen.

Wissen Sie schon, welche Adler-Spieler in der nächsten Saison für die HSG Krefeld auflaufen werden?

Sopov In die Planungen für die neue Saison bin ich nicht eingebunden, und ich bin auch nur bis Ende Mai Trainer von Adler Königshof. Deswegen möchte ich mich zu diesem Thema nicht äußern. Das sollen die Verantwortlichen machen.

Wie geht es mit Ihnen weiter?

Sopov Ich werde mir in Zukunft die Angebote mit der Lupe anschauen und nicht so schnell zuschlagen. Die Trennung ist rechtzeitig genug angekommen, und jetzt habe ich genügend Zeit, die Angebote anzugucken.

Aber wollen Sie schon zur nächsten Saison einen neuen Verein finden?

Sopov Ja. Ich kann mir mein Leben ohne Handball nicht vorstellen. Seit ich elf Jahre alt bin, habe ich keine Pause gemacht. Ich bin immer noch heiß.