Hockey Gold für Oskar Deecke vom CHTC

Hockey · Der Stürmer des Krefelder Bundesligisten gewann am Samstag in London mit der Deutschen Nationalmannschaft das olympische Hockey-Finale gegen die Niederlande mit 2:1. Der 26-Jährige wird am kommenden Mittwoch in der Vreed von seinem Heimatverein empfangen.

 Linus Butt wohnte mit dem Team im olympischen Dorf, kam aber beim Turnier nicht zum Einsatz.

Linus Butt wohnte mit dem Team im olympischen Dorf, kam aber beim Turnier nicht zum Einsatz.

Foto: KN

Das Daumendrücken zahlte sich aus, und wie. Oskar Deecke wird am Mittwoch mit der Goldmedaille um den Hals von den Olympischen Spielen in London nach Krefeld zurückkehren. Der Stürmer des Crefelder HTC kann sich auf einen stürmischen und herzlichen Empfang im neuen Clubhaus auf der "Gerd-Wellen-Anlage" in der Vreed freuen. Das gilt auch für Linus Butt. Der Abwehrspieler kam zwar in London nicht zum Einsatz und erhält daher auch keine Medaille, doch er stellte sich beim Training ganz in den Dienst der Mannschaft und sorgte für reichlich moralische Unterstützung.

Seine starke Leistung im Halbfinale gegen Australien hatte Oskar Deeckes Selbstvertrauen enorm gestärkt, dass er den Sieg im Finale am Tag vorher vorhersagte, obwohl die Vorrundenbegegnung gegen die Niederländer mit 1:3 verloren gegangen war: "Gegen Holland verliert man nicht zweimal hintereinander. Ich rechne mit einem hartumkämpften Spiel, das wir in der regulären Spielzeit mit 2:1 gewinnen." Neben seinem Spitznamen "Osch" dürfte er jetzt auch "Orakel" genannt werden.

Pippa Middelton nicht getroffen

Als Erinnerung an seine ersten olympischen Spiele bleibt neben der Goldmedaille eine blutige Lippe und ein Wackelzahn. Denn kurz vor Spielende hatte er den Ball mit voller Wucht ins Gesicht bekommen. "Ich hätte besser einen Mundschutz getragen. Aber jetzt wird die Lippe taub gesoffen", sagte der neue Goldjunge des CHTC nach der Siegerehrung, bei der er als dritter deutscher Spieler die Medaille überreicht bekam. Eine Medaille war aber nicht das einzige Ziel, dass sich Oskar Deecke für London gesteckt hatte. Denn er wollte unbedingt Pippa Middleton treffen, deren Schwester Kate als Frau von Thronfolger Prinz William zur englischen Königsfamilie gehört. Aus dem Date wurde leider nichts.

Als die Olympiasieger nach einem wahren Triumphzug das Stadion verließen, wurden sich in einer speziell eingerichteten Zone von ihren Angehörigen empfangen. Auch für Oskar Deecke war der Bahnhof groß. Neben seiner Familie aus Hamburg hatte auch viele Freunde und Bekannte den Olympiasieg live erlebt. Vom CHTC waren der 1. Vorsitzende Dirk Wellen, dessen Stellvertretet Kevan Butt mit Familie und Ex-Obmann Robert Haake nach London gereist.

Auch der Ex-Vorsitzende Frank Oehmke ließ sich das Finale nicht entgehen und war ganz kurzfristig in die Olympia-Stadt geflogen. Im Stadion saß der CHTC mit der größten deutschen Fan-Gruppe auf der Tribüne. Beí der großen Feier im "Deutschen Haus" auf der MS-Europa durften nur die Familienmitglieder und engsten Freunde mitfeiern. Und dass Hockeyspieler zu echten Feier-Bistern werden können, bestätige das deutsche Team eindrucksvoll.

Allerdings sollen die Spieler auf dem Schiff so deutliche Spuren hinterlassen haben, dass erst gestern Abend entschieden wurde, dass ein Teil des Teams, darunter auch Deecke, heute mit der MS-Europa die Heimreise nach Hamburg antreten darf. Der Rest steigt ins Flugzeug.

(RP)
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