Bei Teutonia St. Tönis Josef Cherfi hat jetzt mehr Handlungsspielraum

St. Tönis · Der Trainer des Fußball-Oberligisten Teutonia St. Tönis freut sich über personelle Verstärkungen und die Entwicklung junger Spieler. Er verrät aber auch, worüber er sich wirklich ärgert.

 Trainer Josef Cherfi hat dank personeller Verstärkungen mehr Optionen.

Trainer Josef Cherfi hat dank personeller Verstärkungen mehr Optionen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Gut sechs Wochen bereitete sich das Oberliga-Team von Teutonia St. Tönis akribisch auf den Wiederbeginn der Meisterschaft vor und fieberte dem Start an diesem Wochenende entgegen. Doch durch die coronabedingte Absetzung der Partie bei Ratingen 09/14 müssen sich die Kicker der Grün-Gelben nun eine weitere Woche gedulden.

Josef Cherfi sieht sein Team für den Kampf um den Klassenerhalt gut gerüstet: „Der letzte Test hat gezeigt, dass die Mannschaft auf Go ist.“ Dass die Begegnung aller Voraussicht nach nun unter der Woche nachgeholt wird, findet Teutonias scheidender Coach weniger gut. Angesichts langer Anfahrtswege und damit verbundener zeitlicher Schwierigkeiten im gesamten Mannschaftsumfeld seien solche Termine grundsätzlich ein Problem: „Es ist immer unangenehm ein Auswärtsspiel während der Woche zu haben. Das ist immer ein klarer Vorteil für die Heimmannschaft.“

Bis zur Winterpause sammelte Teutonia in 16 Spielen nur 17 Punkte. Der Rückstand auf die obere Tabellenhälfte, dem vor der Saison ausgegebenen Ziel, beträgt acht Zähler. Rein rechnerisch ist die Zielvorgabe noch drin. Realistischer ist hingegen die Abstiegsrunde, in der ein Hauen und Stechen um die rettenden Plätze zu erwarten ist und jede Niederlage den Druck erhöht.

Größtes Manko der Teutonen war, dass sie sich in den bisherigen Spielen zu wenige Torchancen erarbeiteten. Dieses Problem war auch einer der Schwerpunkte der Vorbereitung. „Wir haben viel im taktischen Bereich gearbeitet, den Spielern Lösungen mitgegeben und kommen jetzt auch häufiger in die Box“, registrierte Cherfi, „Wir haben dabei auch einige Tore gemacht, was den Spielern sicher mehr Selbstvertrauen gibt. Aber: es war bisher nur die Vorbereitung.“

Eine Schlüsselrolle im weiteren Saisonverlauf dürfte Konstantin Möllering zufallen. „Ein super Typ. Er hat enorme Erfahrung, kann führen und den Mund aufmachen. Es war wichtig, so einen Spielertypen bekommen zu haben“, sagt Cherfi über den 31-Jährigen Neuzugang. Große Stücke hält er auch vom 29-jährigen Rückkehrer Kai König: „Auch so ein Typ. Ein Wachmacher, wenn es auf dem Platz zu ruhig ist. So einer hat uns gefehlt. Für mich eine ganz wichtige Personalie.“

Zu einer festen Größe hat sich Niklas Withofs entwickelt, der mit 19 Jahren für sein Alter bereits erstaunlich weit ist und in der Hinrunde eine Konstante in der Innenverteidigung war. Auf einem guten Weg war auch der gleichaltrige Alexander Siepmann, der aber mit einem Haarriss im Knochen drei Monate pausieren soll, um Folgeschäden zu vermeiden. Eine gute Entwicklung bescheinigt Cherfi auch Tobias Kokol und Luke Heidrich, die ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Die junge Garde vervollständigen die entwicklungsfähigen Neuzugänge Gafuru Said, Amin Bouzraa, Arton Tolaj und das gut ausgebildete nordkoeranische Trio Chan-woo Song, Ji-hun Kang und Yeon-seung Kim, die sich in der Oberliga beweisen wollen.

Cherfi sieht Potential und freut sich über Optionen, die seinen Handlungsspielraum erhöhen. Ein Problem seien derzeit noch die Sprachprobleme der asiatischen Neuzugänge, die derzeit entsprechende Sprachkurse besuchen. „Es braucht sicher noch etwas Zeit. Aber sie werden uns sicher noch viel Spaß bringen“, ist sich Cherfi sicher.

Viel Zeit hat Teutonia im Abstiegskampf nicht. Direkt gefragt sind daher die Akteure, die den Anspruch erheben, den Anforderungen der Oberliga gerecht zu werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort