Fußball-Bezirksliga Warum der Aufsteiger VfB Uerdingen jetzt wackelt

Krefeld · Stefan G. Rex, der Trainer des Fußball-Bezirksligisten, nennt die Gründe für den nicht gerade optimalen Start. Sie liegen seinen Ausführungen zufolge nicht ausschließlich im sportlichen Bereich.

 Stefan G. Rex, Trainer des Aufsteigers VfB Uerdingen.

Stefan G. Rex, Trainer des Aufsteigers VfB Uerdingen.

Foto: Norbert Prümen

Vier Punkte aus vier Spielen ist auf den ersten Blick für einen Aufsteiger eine erste Zwischenbilanz, die in Ordnung scheint. Aber mindestens zwei Dinge sprechen nicht dafür, dass beim neuen Fußball-Bezirksligisten alles im Lack ist.

Da sind zum einen 15 Gegentreffer in 360 Spielminuten und die Tatsache, dass es gegen vier Kontrahenten ging, die unter den letzten Fünf stehen. Sonntag kommt mit der Begegnung beim VfL Willich übrigens schon die Nummer Fünf dazu. Andererseits wurden bereits zwölf Tore geschossen, was auch nicht so schlecht ist, wobei der unverwüstliche Jonas Kremer davon die Hälfte erzielt hat. Der 32-Jährige hat auch eine Liga höher sein Zielwasser nicht verloren.

Hauptgrund für die wackelige Defensive ist neben dem Weggang von Abwehrchef Leon Lindmüller zum Klassenkameraden Schiefbahn die schwere Verletzung von Alexander Haybach, der einen Knorpelschaden hat. Wann er, dessen körperbetontes Spiel mit Einwürfen, wie gefährliche Flanken, wieder einsteigen kann, ist noch ungewiss. Alle am Rundweg hoffen, dass es schon Ende Oktober sein wird.

„In der Sommerpause haben wir keinen nominellen Innenverteidiger dazu holen können, weil wir wegen der späten Aufstiegsentscheidung am Grünen Tisch zu unseren Gunsten zu spät dran waren. Auch die Euphorie und den Schwung, den Mitaufsteiger Hülser SV zum Beispiel hat, konnten wir aus den verschiedensten Gründen nicht mitnehmen. Dennoch bin ich mit meinen Jungens bisher schon zufrieden“, gibt Trainer Stefan G. Rex klar zu Protokoll.

Der 44-Jährige ist der absolute Tausendsassa beim VfB. 14 Jahre im Club, Mitglied im Hauptvorstand, Sportchef und Geschäftsführer. Mehr geht kaum oder? Doch, denn neben der Ersten, für die er seit elf Jahren verantwortlich ist, trainiert er zusätzlich seit vier Spielzeiten auch die Zweite. Und auch die Gänge zu den Sportgerichten, die er nicht scheut und zuletzt öfters vorgekommen, sind seine Domäne.

Zur Partie in Willich, die wieder mit Torjäger Benny Wirth planen, meint Rex: „Ich glaube, der VfL ist in einer ähnlichen Situation wie wir. Hat er alles an Bord, geht es auch wieder aufwärts. Ich rechne mit einem Spiel auf Augenhöhe.“

Wenig Hoffnung auf Punkte machen können sich, vielleicht mit Ausnahme des SV Vorst, der in Lürrip gastiert, unsere anderen Kreisvertreter. Spitzenreiter Hülser SV ist trotz des guten Beginns gegen die Zweite des TSV Meerbusch nicht favorisiert – Michael Enger, der zuletzt wegen einer Platzwunde schnell wieder raus musste, ist dabei –, Schiefbahn trotz der abgelaufenen Sperren von Stefan Galster und Keeper Felix Gerdts gegen Waldniel ebenso nicht (eventuell ist Kevin Dauser nach Corona wieder dabei), wie auch der SSV Grefrath gegen Aufstiegsaspirant Dilkrath.

Und die Tönisberger in der Gruppe 4? Die verpflichten einen Spieler nach dem anderen – neu ist jetzt noch der Japaner Keijiro Yamamoto hinzu gekommen –, werden aber heute Abend gegen die starken Gocher, zwölf Zähler aus vier Partien, kaum die nächste Niederlage verhindern können. Zumal neben Spielertrainer Kevin Breuer auch der ehemalige St. Töniser Brian Drubel weiter fehlt. Trainer in Goch ist übrigens Daniel Beine, der frühere Coach der A-Junioren des KFC Uerdingen.

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