Fußball Fischelns Talfahrt geht weiter

Auch mit dem neuen Trainer unterliegt der VfR Fischeln. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Bocholt gab es eine 1:2-Niederlage. Uwe Weidemann vermisst das Selbstvertrauen in seiner Mannschaft.

 Eine Prügelei hat in Rumänien für einen Spielabbruch gesorgt.

Eine Prügelei hat in Rumänien für einen Spielabbruch gesorgt.

Foto: AP, AP

Seine Premiere hatte sich Uwe Weidemann sicherlich auch etwas anders vorgestellt. Mit 1:2 hatte der VfR Fischeln gerade verloren, und das ausgerechnet gegen den bisherigen Tabellenletzten, den 1. FC Bocholt. Kopfschüttelnd stand der neue Übungsleiter noch einen Moment am Spielfeldrand, ehe er dann sehr leise einen Satz sagte: "Das war ernüchternd."

Zuvor hatte seine Mannschaft eine schwache Vorstellung hingelegt. Und weil die Gäste keinen Deut besser waren, sahen die rund 300 Zuschauer eine Partie, die auch gut und gerne eine Klasse tiefer hätte stattfinden können. Von den Bocholter gingen im ersten Durchgang so gut wie keine gefährlichen Szenen aus. Die Fischelner Offensive war zwar auch nicht gerade eine furchteinflößende Abteilung, aber zumindest ergaben sich im Spiel nach vorne erste Möglichkeiten. Thomas Bahr zum Beispiel verpasste nach 30 Minuten einen Steilpass von Ömer Uzbay, zwei Minuten später ballerte ballerte Uzbay aus 18 Metern über das Tor, und erneut zwei Minuten später wurde Bahrs Kracher aus 14 Metern so abgefälscht, dass die Kugel übers Tor ging statt hinein.

Die schönste spielerische Szene des VfR wurde gleich bitter bestraft. Uzbay tanzte auf der rechten Außenbahn gleich drei Verteidiger aus, doch seine scharfe Hereingabe vergab Bahr (37.). Daraus entwickelte sich ein Konter, und gegen die nicht sonderlich wackelfeste Abwehr hatte Bennies wenig Mühe, zur Führung einzuschieben.

Wieder einmal musste der vfR einem Rückstand hinterher rennen, wie so oft in den vergangenen Wochen. "Ich hatte zu diesem Zeitpunkt in der Kabine nicht den Eindruck, als würde die Mannschaft noch an den Sieg glauben. Wir haben ein mentales Problem, und das müssen wir dringend lösen", sagte Uwe Weidemann nach der Partie.

Sein Eindruck hatte sich in den 45 Minuten zuvor bewahrheitet. Ohne den rechten Mumm schien sein Team aus der Kabine zu kommen, und bereits neun Minuten nach dem Anpfiff stand Bennies frei vor Torwart Till Kohnen - das 2:0, wenngleich aus Abseits-verdächtiger Position. Danach schien Fischeln geschlagen, zumal auch ein Aufbäumen gegen die sich anbahnende Niederlage nur in Ansätzen zu erkennen war. Und die Chancen hatten danach die Gäste. Till Kohnen klärte nach einer Stunde gegen Elsinghorst, Henning Niedmers warf sich in der 78. Minute in einen Schuss von Bennies — beide Aktionen hätten bereits die endgültig Entscheidung herbei führen können. Allerdings keimte bei Fischeln noch einmal ein wenig Hoffnung auf, als Thomas Bahr nach einer Ecke von Mike Grühn den Ball zum Anschlusstreffer ins Tor bugsierte (85.), doch nachdem Ömer Uzbay in der 89. Minute Gelb/Rot wegen wiederholtem Foulspiel sah, war der Drops endgültig gelutscht.

Fazit: Auf Uwe Weidemann kommt noch eine Menge Arbeit zu, um den VfR Fischeln in sichere Gefilde zu bringen.

(RP)
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