Lokalsport Fischeln feierte den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte

Oberliga · Fußball: Der VfR beendete die vergangene Saison als Vierter, kämpft aber aktuell durch großes Verletzungspech gegen den Abstieg.

 Ein nachdenklicher Josef Cherfi. Nach dem großartigen 4. Platz in der Saison 2016/17 kämpft Fischelns Trainer mit dem VfR jetzt gegen den Abstieg.

Ein nachdenklicher Josef Cherfi. Nach dem großartigen 4. Platz in der Saison 2016/17 kämpft Fischelns Trainer mit dem VfR jetzt gegen den Abstieg.

Foto: Lammertz Thomas

Ein Jahr der Extreme liegt hinter dem VfR Fischeln. Drei Jahre ging es nur aufwärts, gekrönt mit dem größten sportlichen Erfolg der Vereinsgeschichte, als die Mannschaft von Trainer Josef Cherfi im Juni die Saison 2016/17 auf dem 4. Tabellenplatz beendete. Der Euphorie im Krefelder Süden folgte Ernüchterung. Denn völlig unerwartet verabschiedeten sich die Grün-Weißen kürzlich als Vorletzter in die Winterpause. Mit einem gehörigen Rückstand auf die Nichtabstiegszone, der nur schwer - wenn überhaupt - aufzuholen sein wird.

Zu Jahresbeginn setzten die Krefelder ihren Höhenflug aus der Hinrunde fort. Die angepeilte 40-Punkte-Marke war nach 26 Spieltagen bereits erreicht. Am letzten Spieltag waren stolze 56 Punkte auf dem Konto. Und ein bemerkenswertes Torverhältnis, das eine klare Sprache sprach. 79 eigene Treffer waren Ausdruck einer starken Offensive, die sich durch ihre spielerischen Qualitäten großen Respekt bei der Konkurrenz verschaffte. Nur Aufsteiger KFC Uerdingen traf häufiger. Eng verbunden mit dem zweitbesten Wert der Liga war Kevin Breuer, der in der vergangenen Saison zu den wertvollsten Spielern der Liga zählte. Fischelns Kapitän und Regisseur wurde mit 20 Toren Dritter der Torjägerliste, gewann mit 23 Vorlagen die Wertung der besten Assists und fand auch einen Platz in der FuPa-Elf des Jahres. Abstiegsverdächtig war dagegen die Anzahl der Gegentreffer. Satte 74 Mal schlug es im VfR-Kasten ein. Die Defensive blieb nicht zuletzt durch verletzungsbedingte Ausfälle eine Dauerbaustelle, die angesichts der Offensivkraftnicht negativ ins Gewicht fiel. Ein weiterer positiver Aspekt der letzten Saison war, dass nach Alexander Lipinski mit Simon Kuschel ein weiterer Nachwuchsspieler den Durchbruch schaffte. Nicht nur aus diesem Grund intensivierte der Verein die Zusammenarbeit mit den U19-Junioren, die in der Niederrheinliga für Furore sorgen.

Was erst auf Sicht weitere Früchte tragen sollte entwickelte sich schneller als gedacht als Rettungsanker. Denn den VfR ereilte in der laufenden Saison ein noch gravierenderes Verletzungspech, das diesmal nicht zu kompensieren war. Kuschel verbuchte aus diesem Grund noch gar keinen Einsatz. Kevin Enke, in jeder Hinsicht ein vorbildlicher Routinier, verletzte sich am 3. Spieltag schwer und kehrt wohl nicht auf den Rasen zurück. Am 8. Spieltag erwischte es David Machnik, der bis dahin saisonübergreifend zu den stärksten Fischelner Akteuren zählte. Die Konsequenz war, dass Cherfi einige Akteure, deren Fitnessstand noch unzureichend war, früher bringen musste als geplant. Der problematische Fitnesszustand war allerdings in Teilen auch ein hausgemachtes Problem, da nicht alle Kicker die Vorbereitung ausreichend absolvierten. Auch deshalb klafften Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit einer Mannschaft, die bei vollem Leistungsvermögen gar nichts mit dem Abstieg zu tun haben sollte.

Nach 119 Einsätzen verließ Halil Özcelik den VfR, der über weite Strecken zu den besten Keepern der Liga zählte. Sven Kegel stieg in dieser Saison in den Trainerstab ein. Der 36-Jährige kam aufgrund der Personalnot sogar noch zu einem unplanmäßigen Kurzeinsatz.

(RP)
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