Fechten Krefelds Fechter sind NRW-Meister

Krefeld · Die U20 des FCK setzt sich im Finale gegen Bayer Leverkusen mit 45:33 durch. Die U17 verliert im Finale gegen Leverkusen und ist Vizemeister. Paul Veltrup wollte jetzt zur WM in die USA, doch die Titelkämpfe wurden abgesagt.

 Paul Veltrup beim Gedankenaustausch mit seinem Trainer Lajos Csire.

Paul Veltrup beim Gedankenaustausch mit seinem Trainer Lajos Csire.

Foto: Axel Grundler

Eines der letzten großen Turniere, ehe es ab sofort auch den Fechtsport mit Absagen von Veranstaltungen und Schließungen von Sportarenen aufgrund der Corona-Pandemie betrifft, war die NRW-Landesmeisterschaft für U20- und U17-Teams. Die jungen Männer des Fechtclubs Krefeld kamen dekoriert mit einer Gold- und einer Silbermedaille aus Düren zurück an den Niederrhein.

Ein deutlicher 45:33-Sieg über das Team von Bayer 04 Leverkusen stand auf der Ergebnistafel, als das letzte Duell zwischen Paul Veltrup (Krefeld) und Hendrik-Kilian Kolditz (Leverkusen) gefochten war. Veltrup machte mit 6:2 kurzen Prozess. Zuvor waren seine Mannschaftskameraden Keanu Nagel, Clemens Heimsoeth und Philip Böhmer ähnlich souverän als Sieger aus ihren Kämpfen hervorgegangen. Neben Leverkusen musste das FCK-Quartett zuvor auch die Konkurrenz aus Rösrath (45:5) und Solingen (45:42) in die Schranken weisen.

Böhmer und Nagel mussten in Düren sogar doppelt antreten. Die beiden jüngeren Degenfechter waren auch startberechtigt, als es um Edelmetall bei den U17-Junioren ging. Gemeinsam mit Timon Arnhold bildeten sie ein Trio, das verletzungsbedingt keinen Ersatzfechter stellen konnte. Umso beachtlicher mutet ihre Leistung an, gegen Bayer 04 Leverkusen im final entscheidenden Vergleich mit nur 40:45 verloren zu haben. Zuvor hatte das Krefelder Team Solingen (45:29) und Rösrath (45:13) aus dem Weg geräumt.

FCK-Trainer Lajos Csire freute sich über die Erfolge seines Teams: „Angesichts der Medaillen gehen wir nun mit viel Motivation in eine erzwungene Wettkampfpause, die es uns zu ertragen etwas leichter macht. Da auch unser normaler Trainingsbetrieb wegen der Schließung unserer Halle in Krefeld unterbrochen wird, werden wir dosiert in Einzel-Übungen weiterarbeiten oder zumindest versuchen, die gute Form unserer Fechter zu konservieren. Leicht wird das nicht, aber anderen Vereinen ergeht es ja auch nicht besser. Jeder Fechter bekommt von mir eine klar definierte Hausaufgabe zur Fitnesserhaltung.“

Noch offen ist die Frage, ob und wann Paul Veltrup und Keanu Nagel an der Weltmeisterschaft in Salt Lake City teilnehmen können. Bei den Europameisterschaften in Porec hatten die Beiden sich kürzlich zwar in Vor- und Zwischenrunde durchgesetzt, sind dann aber in der Hauptrunde jeweils etwas zu früh ausgeschieden. Veltrup absolvierte eine für seine Verhältnisse schwache Vorrunde mit drei Siegen und drei Niederlagen. In der Hauptrunde schied er nach einer knappen 13:14-Niederlage gegen den Russen Artur Tolasov aus und landete schließlich auf Platz 54 in einem Teilnehmerfeld, das 103 Fechter umfasste. Mit dem deutschen Team wurde er Zehnter unter 21 Nationen.

Der 17-jährige Nagel musste in der Runde der letzten 64 gegen den Russen Artem Sarkisian mit 10:15 die Segel streichen. Er wurde in der Endabrechnung auf Platz 51 unter 133 Startern geführt. Mit der Mannschaft wurde die deutsche U17 lediglich 18. unter 31 angetretenen Mannschaften.

Mit überwiegend hervorragenden Leistungen hatten sich Veltrup und Nagel im Verlauf der Saison für die WM in den USA qualifiziert. Beide führen mit deutlichem Vorsprung die deutschen Ranglisten in ihren Altersklassen an. Doch der Lohn für die harte Arbeit scheint in weite Ferne zu rücken. Die Welt-Titelkämpfe in Salt Lake City, die eigentlich vom 3. bis zum 11. April ausgetragen werden sollten, müssen verlegt werden. „Wir haben am Freitag die Information bekommen, dass wir nicht zum ursprünglichen Termin nach Salt Lake City fliegen werden. Aber wir hoffen noch auf eine WM zu einem etwas späteren Zeitpunkt“, sagt Csire.

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