Fußball Ex-Profis fördern Nachwuchs

Wolfgang Maes ist zurück in Krefeld: Der langjährige Jugendkoordinator und Cheftrainer des KFC Uerdingen hat gemeinsam mit den Ex-Profis Jörg Scherbe und Sebastian Hahn in der Torfabrik eine Fußballschule gegründet.

32 Bundesliga-Einsätze und 66 Spiele in der Zweiten Liga hat Jörg Scherbe auf dem Buckel. Sebastian Hahn bringt es auf 18 Partien in der höchsten deutschen Spielklasse und 32 in der darunter liegenden. Jetzt wollen die beiden einen Teil ihrer Erfahrung dazu verwenden, Krefelds Fußball-Nachwuchs etwas zurückzugeben — übrigens auch dem weiblichen.

Dazu haben sich die ehemaligen Spieler des KFC Uerdingen mit ihrem früheren Chefcoach und langjährigen Jugendkoordinator beim KFC bzw. Bayer, Wolfgang Maes, zusammen getan. Die drei haben eine Fußballschule für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren gegründet, die ab dem 19. Mai in der Torfabrik Im Wittschen ihren Betrieb aufnimmt. Für die Organisation ist der aktuelle Sportliche Leiter des KFC, Heiner Essingholt, zuständig.

"Wir haben der Stadt Krefeld viel zu verdanken in unserer Karriere. Davon wollen wir jetzt ein bisschen zurück geben, um den Jugendfußball in Krefeld wieder weiter nach vorne zu bringen", sagt Sebastian Hahn. Darum versteht sich die Fußballschule auch als zusätzliches Angebot für Vereinsspieler bzw. Fußballinteressierte ohne Clubzugehörigkeit und nicht als Spielerbörse für Clubs auf der Suche nach talentiertem Nachwuchs.

"Aus solchen Sachen werden wir uns komplett raushalten. Wer aus diesem Grund zu uns kommt, ist hier falsch. Wir wollen lediglich die Talente noch ein bisschen mehr fördern, als das ein Verein leisten kann", betont Wolfgang Maes. "Die Vereine trainieren zwar meistens zwei Mal in der Woche, doch um eine spätere Profikarriere einzuschlagen, ist das zu wenig."

Darum wollen er und Jörg Scherbe, die die Kurse künftig vorrangig leiten werden, auch versuchen, die Gruppen klein zu halten. "Um mehr als zwölf Spieler auf einmal können wir uns nicht kümmern, wenn wir an den individuellen Stärken oder Schwächen eines Jeden arbeiten sollen", sagt Scherbe. "Wir trainieren dann gezielt Technik, Torschuss, Passspiel, Kopfball, Koordination, aber auch die Torhüter, das ganze Paket eben."

Trainiert werden soll künftig einmal in der Woche für 90 Minuten in der Torfabrik, und die jeweiligen Kurse sollen entweder einzeln oder auch im Block gebucht werden können — sozusagen wie bei einer Zehnerkarte im Schwimmbad. "Dadurch gewährleisten wir, dass auch jeder exakt so viele Einheiten trainieren kann, wie er auch bezahlt", sagt Maes. Ergänzt werden soll die Fußballschule durch regelmäßige mehrtägige Camps in der Ferienzeit, zu denen vielleicht auch Gasttrainer eingebunden werden sollen, wie etwa Stephan Paßlack oder Karlheinz Pflipsen; auch Einzeltraining oder die Einbindung von Schulen ist möglich. "Das ähnelt dann ein wenig der früheren Eislaufschule mit Jupp Kompalla", sagt Maes.

(RP)
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