Helga Nauck "Es war ein unglaubliches Erlebnis"

Krefeld · Die Krefelderin feierte den Einzel-Weltmeistertitel und Rang zwei mit der Mannschaft bei der Tennis-WM in Florida.

 Helga Nauck kehrte als Weltmeisterin in der Altersklasse der Damen 55 aus den USA zurück. Bei ihrem Heimatverein Crefelder HTC feierte sie unter anderem mit ihrem Trainer Matthias Golomp und dem CHTC-Vorsitzenden Dirk Wellen.

Helga Nauck kehrte als Weltmeisterin in der Altersklasse der Damen 55 aus den USA zurück. Bei ihrem Heimatverein Crefelder HTC feierte sie unter anderem mit ihrem Trainer Matthias Golomp und dem CHTC-Vorsitzenden Dirk Wellen.

Foto: samla

Tennis Helga Nauck feierte große Erfolge bei der Senioren-WM und holte in ihrer Altersklasse den Titel im Einzel und die Vize-Weltmeisterschaft in der Mannschaft. RP-Mitarbeiter Sven Schalljo sprach mit der ehemaligen Profi-Spielerin.

Frau Nauck, Sie sind jetzt Weltmeisterin der Damen-Altersklasse 55. Wie fühlt sich das an?

Helga Nauck Es fühlt sich super an, und ich bin sehr glücklich. Es war eine tolle Reise, und alles lief perfekt. Ich habe nichts erwartet und alles erreicht. Team und Stimmung waren super. Ich habe die zweieinhalb Wochen genossen. Wobei ich vorher noch meine Tochter besucht habe, was auch besonders war.

Ihre Tochter ist in den USA?

Nauck Ja, sie studiert in Philadelphia. Ich habe sie für fünf Tage besucht und bin dann weiter nach Florida geflogen.

Was wiegt für Sie mehr: der Mannschafts- oder Einzelerfolg?

Nauck Das ist tatsächlich schwer zu sagen, denn ich bin eine Teamplayerin. Aber nach dem Erfolg im Team auch im Einzel noch die Kraft zu haben und zu gewinnen, macht es schon noch besonders. Ich wusste nicht, wo ich körperlich stehe, aber es lief sehr gut.

In Florida ist es oft sehr warm. War das ein Problem für Sie?

Nauck Tatsächlich hab ich oft Mittags bei 28 Grad im Schatten gespielt. Das war schon körperlich sehr fordernd. Aber ich komme gut mit Hitze klar. Dennoch war es durchaus fordernd, gerade in den Dreisatzspielen.

Sie waren früher Profi und in der Spitze auf Rang 126 der Welt. Wie unterscheidet es sich zu heute?

Nauck Zunächst verdienen Profis heutzutage sehr viel Geld. Wir haben jetzt alles selbst bezahlt, und es gibt auch keine nennenswerten Preisgelder. Wir spielen mit Ehrgeiz und Siegeswillen, aber nicht für Geld. Auch gibt es keine Betreuer, Physios und so weiter, wie es bei Profis der Fall ist.

Wie oft trainieren Sie heute?

Nauck Normalerweise zweimal die Woche. Aber in der Vorbereitung habe ich fast täglich trainiert und Wettkämpfe bestritten.

Sie sind jetzt Weltmeisterin und haben die Weltranglistenerste geschlagen. Wo stehen Sie jetzt selbst in der Rangliste?

Nauck Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Ich habe bislang nicht an großen Turnieren teilgenommen und damit auch noch keine Punkte gehabt. Aber natürlich habe ich durch die WM viele Zähler gesammelt. Was da jetzt am Ende herauskommt, kann ich aber wirklich nicht sagen. Da ich nicht gelistet war, kannte mich in Florida niemand, das war schon lustig. [lacht]

Wie war der Empfang zurück in Krefeld?

Nauck Atemberaubend! Ich möchte allen Verantwortlichen des CHTC herzlich danken. Es war ein toller Abend, und ich hatte viel Spaß. Danke an alle, die dabei waren.

Die WM liegt nun sehr erfolgreich hinter Ihnen. Was sind jetzt die weiteren sportlichen Ziele?

Nauck Das muss ich erst einmal in Ruhe sehen. Wir haben im Team darüber gesprochen, die Europameisterschaft zu spielen. Vielleicht auch nächstes Jahr wieder die WM. Es hat wie gesagt schon sehr viel Spaß gemacht. Aber entschieden ist bislang noch nichts.

(RP)
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