Herr Grlic, Sie gehören zu den 24 MSV-Legenden. Was hat Ihnen diese Fan-Wahl bedeutet?

Ivo Grlic Für jeden, der zu diesem Kreis gehört, ist es eine Ehre. Es zeigt auch, dass die Arbeit, die man im Verein als Spieler geleistet hat, geschätzt wird und man nicht so viel falsch gemacht hat. Voraussetzung ist aber auch eine intensive Identifikation mit dem MSV.

Welche Bedeutung hat das Wort Legende überhaupt für Sie?

Grlic Diesen großen Titel bekommen ja oft bekannte Künstler erst, wenn sie unter der Erde sind (lacht). Aber nein, natürlich ist man stolz darauf. Ich war damals schon ein wenig überrascht darüber, dass die eigene Arbeit so honoriert wird. Es war eine sehr positive Überraschung.

Wie oft spielen Sie im Jahr für die Traditionsmannschaft?

Grlic Da die Spiele fast immer zeitgleich mit den Spielen der Profis stattfinden, kann ich meistens nicht teilnehmen. Auch ein gemeinsames Training ist sehr schwierig, weil ich so oft unterwegs bin. Sobald ich Zeit habe, komme ich aber gerne dazu, weil halt viele alte Kollegen der Mannschaft angehören. Es ist immer eine sehr lustige Runde und mit viel Spaß verbunden. Man sieht noch den Ehrgeiz - ob sie 40 oder 60 sind. Alle wollen gewinnen. Anfang nächsten Jahres möchte ich gerne die Hallenturniere in Krefeld und Mülheim spielen. Ob das mein Knie aushält, ist die andere Frage.

Sie waren Anfang Januar dabei, als der MSV beim Legenden-Turnier in Krefeld im Finale knapp an Schalke 04 scheiterte. Welches Ziel hat der MSV bei der kommenden Auflage?

Grlic Wenn wir antreten, wollen wir immer das Turnier gewinnen. Wir wollen uns auch mal fürs große Finale für Berlin qualifizieren. Wie damals bei den Masterturnieren ist es auch heute noch was Besonderes. Unser Trainer, der John Restaino, versucht immer, das Beste aus uns rauszuholen. Er hat auch sehr viel um die Ohren, und da kann ich nur den Hut vor ihm ziehen, wie intensiv er sich um die Traditionsmannschaft kümmert.

Der MSV trifft in der Gruppe A auf Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Köln. Gegen wen spielen Sie lieber?

Grlic Ich spiele gegen beide Teams gerne. Solche Turniere sind immer eine Gelegenheit, sich mit alten Weggefährten auszutauschen. Beide Mannschaften sind sehr stark. Es wird keine leichte Aufgabe, weiterzukommen. Einige von uns haben leichte Blessuren. Wir haben jetzt mit dem Training begonnen. Das klappt aber nicht immer, da alle von uns berufstätig sind. Und alle unter einen Hut zu bringen, ist gar nicht so einfach. Mit zwölf Spielern werden wir wahrscheinlich nach Krefeld fahren.

Die Profiteams der beiden Vereine sind dem MSV meilenweit enteilt. Wann spielen die Zebras wieder um Bundesliga-Punkte?

Grlic Du brauchst Visionen und musst dir Ziele setzen. Wir sollten die Bundesliga nie aus den Augen verlieren - auch wenn sie derzeit sehr weit weg von uns ist. Wir müssen einen Schritt nach dem anderen und unsere Hausaufgaben machen. Aber wir wollen natürlich so schnell wie möglich zurück in die 2. Liga.

Hat sich eigentlich der Profifußball im Vergleich zu Ihrer aktiven Zeit verändert?

Grlic Nicht großartig, aber es kommen immer jüngere Spieler zum Einsatz. Und das Spiel ist noch schneller geworden.

Sie waren ein Freistoßspezialist, der so etliche Tore erzielt hat. Fehlt der aktuellen Profimannschaft nicht so jemand?

Grlic Wir haben zum Beispiel mit Fabian Schnellhardt und Zlatko Janjic Spieler, die gefährliche Freistöße schießen können. Aber es gibt in einer Saison immer mal Phasen, wo die Standards besser kommen oder eben auch nicht. Sicherlich ist das eine sehr gute Waffe. Denn Standards können Spiele entscheiden.

Der MSV Duisburg führt auch nach dem 17. Spieltag die Drittliga-Tabelle an. Wo landen die "Zebras" am Ende der Saison?

Grlic Wir gehören zum Favoritenkreis. Wir wollen das Maximum rausholen. Und Maximum heißt in unserem Fall eben 2. Liga. Aber wir wissen, dass der Weg noch extrem lang ist.

RENE PUTJUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Fußball (oli) Fußballfans aufgepasst: Wenn am Samstag, 7. Januar, ab 17.30 Uhr der Budenzauber 2017 im Krefelder Königpalast steigt, dann können zehn Kinder mit Betreuern hautnah bei den Stars von Einst dabei sein. Die Rheinische Post und Veranstalter Kühn-Sportconsulting verlosen Plätze für zehn Kinder, die an der Hand der Stars der Weißweiler-Elf von Borussia Mönchengladbach zu Beginn der Veranstaltung auflaufen dürfen. Die Kinder sollen zwischen sechs und zehn Jahren alt sein.

Beim Budenzauber im Königpalast treffen insgesamt sechs Traditionsmannschaften der Fußballvereine Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln, dem MSV Duisburg (Gruppe A) sowie Borussia Dortmund, Schalke 04 und den Uerdinger Legenden (Gruppe B) aufeinander. Turnierbeginn ist am 7. Januar um 17.30 Uhr; Einlass in den Königpalast ist um 16.30 Uhr. Um dabeisein zu können, genügt eine E-Mail an sportredaktion.krefeld@rheinische-post.de mit der Angabe des Namens des Kindes, der Adresse und der Telefonnummer eines Betreuers / Elternteils. Diese E-Mail bitte ausschließlich am heutigen Nikolaus-Dienstag, 6. Dezember, in der Zeit von 9 bis 11 Uhr senden. Unter allen Teilnehmern werden die Plätze ausgelost; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.