Am Samstag ist es 70 Jahre her Der Krefelder EV wird erstmals Deutscher Meister

Krefeld · Am 12. März 1952 wird der Krefelder EV erstmals Deutscher Meister im Eishockey. Die Spieler werden auf der Straße erkannt und gegrüßt. Dieser sportliche Erfolg verändert die Stadt nachhaltig.

 Die erfolgreiche Mannschaft des KEV aus den 60er Jahren.

Die erfolgreiche Mannschaft des KEV aus den 60er Jahren.

Foto: privat/Privat

Am kommenden Samstag, dem 12. März, ist es genau 70 Jahre her, dass der Krefelder EV seinen ersten Meistertitel im Eishockey gefeiert hat. Die damalige Mannschaft gewann in Mannheim vor 9.000 Zuschauern in einem notwendig gewordenen Entscheidungsspiel mit 6:4 gegen den favorisierten SC Riessersee.

Anlässlich dieses Jubiläums hatte Wolf (Lupus) Herbst zu einem Pressegespräch geladen, der früher selber als Torwart spielte. Er war aber mehr für Preußen Krefeld aktiv, die bis 1971 auch eine Eishockey-Abteilung unterhielten. Die Preußen waren 1951 Deutscher Meister geworden. Erich Konecki, der 2006 im Alter von 86 Jahren verstarb, war der einzige Spieler der in beiden Meistermannschaften stand. Sein Sohn Ralf, der in dem Meisterjahr geboren wurde, ließ den Werdegang seines Vaters noch mal Revue passieren: „Mein Vater wurde in Riga geboren. Gegen Kriegsende musste er vor den Russen fliehen und kam zunächst nach Augsburg. 1948 ging es weiter nach Krefeld. Hier lernte er meine Mutter kennen, spielte zuerst für Preußen und dann für den KEV 2.“ 1956 wechselte Konecki nach Mannheim, wo er dann auch später seine Karriere beendete. Sesshaft wurde die Familie dann in Dortmund. Er bekam dort eine Anstellung als Betriebsleiter des Eisstadions.

Einer von vier noch lebenden Legenden der Meistermannschaft von 1952 ist Hans-Werner Münstermann. Er steuerte übrigens genau wie Konecki im Entscheidungsspiel einen Treffer zum 6:4 Sieg bei. „Die Meisterschaft, das war damals der Gipfel, dafür haben wir alles getan“, sagt er.

Auf die Frage, wie der Meistertitel in Krefeld einzuordnen war, wie die Spieler in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden, antwortet Münstermann: „Durch die Erfolge im Fußball war Eishockey damals die Nummer zwei in Krefeld. Die Meisterschaft rückte den Fußball aber plötzlich in den Hintergrund und Eishockey war die Nummer eins in der Stadt. Wenn wir durch Krefeld gingen, erkannten die Leute uns und haben selbst von der anderen Straßenseite gewunken. Das bedeutete für uns unheimlich viel Anerkennung.“

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