Eishallen geschlossen Der Stadt Krefeld mangelt es vor allem an Einsatzfreude
Meinung | Krefeld · Die Stadt Krefeld hat zwei Eishallen wegen Personalmangels geschlossen. Es ist nicht die erste Peinlichkeit der selbst ernannten Sportstadt. Es mangelt an Flexibilität und Einsatzfreude.
Als KEV-Vorstand Elmar Schmitz am Sonntagmorgen den Telefonanruf bekam, fiel er aus allen Wolken. Sascha Ehm von der Stadt Krefeld, Betrieb Eissporthallen, teilte mit, dass die Rheinlandhalle und die Werner-Rittberger Halle am Sonntag wegen Personalmangels geschlossen bleiben. Das Derby der Eishockey-Oberliga des KEV 81 gegen Duisburg wurde abgesagt, der Gegner und der Deutsche Eishockey-Bund wurden informiert. „Die Folgen sind nicht absehbar“, sagte Schmitz.
Der KEV-Chef hatte sofort geschaltet, eine kreative Idee vorgetragen und der Stadt eine goldene Brücke gebaut: Die Eismeister der Yayla-Arena könnten doch aushelfen und ausnahmsweise mit anpacken. Das sei aber nicht möglich, habe Ehm entgegnet, da sie nicht städtische Mitarbeiter, sondern Angestellte der Seidenweber-GmbH seien.
Das wiederum ist nicht nur verblüffend, sondern zeigt das ganze Ausmaß des Unvermögens der Stadt. Die Seidenweberhaus GmbH ist eine 100%ige Tochter der Stadt Krefeld. Und da wäre es nicht möglich gewesen, auf die andere Straßenseite zu gehen und zu helfen? Es mangelt an Flexibilität und vor allem an Tatkraft.
Diese Peinlichkeit reiht sich an all die anderen Begebenheiten, die zeigen, dass es der Führung in der Stadt an Fingerspitzengefühl und Herz für den Sport entgegen aller Lippenbekenntnisse mangelt. Es ist nicht das erste Mal, dass die Eishallen nicht genutzt werden können. Dass jedoch ein Drittliga-Spiel am Morgen wegen Personalmangels abgesagt wird, ist ebenso eine Besonderheit in Deutschland wie die Tatsache, dass die Sanierung eines Fußballstadions über fünf Jahre dauert. All das könnte eine Posse sein aus der Serie: darüber lacht ganz Deutschland. Doch es ist viel schlimmer: Es ist in Krefeld traurige Realität.