Tennis Ein blau-weißer Krimi

Tennis-Bundesligist HTC BW Krefeld verlor gestern im Stadtwald seinen Heimauftakt der neuen Saison gegen den Meisterschafts-Mitfavoriten BW Halle nach großem Kampf mit 1:5.

Spannender hätte das Heimdebüt des HTC Blau-Weiß Krefeld in der Bundesliga-Saison 2008 nicht verlaufen können. Gegen die gleichfarbigen Gäste aus dem westfälischen Halle erlebten die 700 Zuschauer an der Hüttenallee einen wahren Krimi, bei dem die Gastgeber das bessere Ende leider nicht für sich verbuchen konnten. Zwei Einzel gingen im Champions-Tiebreak verloren. So führten die Gäste nach den vier Einzeln glücklich mit 3:1 und gewannen auch beide Doppel. Insgesamt war die Auseinandersetzung eine tolle Werbung für die Bundesliga. Obwohl die Krefelder am ersten Meisterschafts-Wochenende gegen zwei Titelanwärter ohne Punktgewinn blieben, lassen besonders die gestrigen Leistungen der HTC-Spieler für die kommenden Aufgaben hoffen.

Villagrans Debüt

Halle, der Meister von 2006, war ohne den finnischen Topspieler Jarkko Nieminen angereist. Für ihn kam der spanische Sandplatzspezialist Oscar Hernandez ins Team. Krefeld bot sein Team von Freitag auf, wobei der in Aachen zu spät eingetroffene Christian Villagran diesmal auch im Einzel zum Einsatz kam. An Position zwei eröffnete der Argentinier mit spanischem Pass auf dem Centercourt das erste Heimspiel des HTC. Gegen das variable Spiel seines Kontrahenten Santiago Ventura stand der 26-Jährige zunächst auf verlorenem Posten. Im zweiten Satz steigerte er sich aber und glich aus. Als er dann im Champions-Tiebreak mit 8:6 führte, lag die erste Überraschung in der Luft. Doch Ventura machte dann vier Punkte in Folge und holte sich damit den knappen Sieg.

Auch Krefelds Neuzugang Juan-Martin Aranguren überzeugte bei seinem Heimdebüt. In einem sehr schnellen Grundlinienduell musste er sich nach gewonnenem ersten Durchgang der Routine des Spaniers Hernandez beugen, der sich besonders im Champions-Tiebreak nur einen leichten Fehler leistete und souverän mit 10:4 gewann. An Position vier wurde Krefelds Lieblings-Niederländer Dennis van Scheppingen seinem Ruf als „sichere Bank“ wieder mal gerecht. Gegen den Österreicher Werner Eschauer präsentierte er sich topfit und setzte sich im spannenden ersten Satz knapp durch. Im zweiten Durchgang machte ihm sein Gegenüber die Sache dann etwas leichter.

Als van Scheppingen seinen Matchball verwandelt hatte, führte Franco Ferreiro im Spitzeneinzel des Tages gegen den Franzosen Marc Gicquel mit 3:1. Krefelds Nummer eins haderte dann mit dem Schiedsrichter und musste auch noch kurz am Knie behandelt werden. Er verlor dadurch den Faden, rettete sich aber noch in den Tiebreak, den er allerdings klar (1:7) verlor. Im zweiten Satz wehrte Ferreiro zwei Matchbälle ab und rettete sich erneut in den Tiebreak. Dort musste er sich trotz einer 5:3-Führung mit 5:7 geschlagen geben. Gicquel verwandelte seinen dritten Matchball mit einem Ass.

(RP)
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