Hockey Drei Krefelderinnen feiern Hockey-DM-Titel

Krefeld · Selin Oruz, Lisa Nolte und Sara Strauss, die aus der Jugend des Crefelder HTC stammen, wurden mit der Mannschaft des Düsseldorfer HC nach einem spannenden Finale zum ersten Mal Deutscher Meister.

 Beim Jubel streckt Selin Oruz den Meisterteller in die Höhe. Auch Lisa Nolte (Nr.17) und Sara Strauss (verdeckt) jubeln mit.

Beim Jubel streckt Selin Oruz den Meisterteller in die Höhe. Auch Lisa Nolte (Nr.17) und Sara Strauss (verdeckt) jubeln mit.

Foto: imago images/foto2press/Oliver Zimmermann via www.imago-images.de

Die aus Krefeld stammenden Hockeyspielerinnen Selin Oruz, Lisa Nolte und Sara Strauss haben einen großen Erfolg errungen. Mit ihrem Team, dem Düsseldorfer HC, errangen die drei jungen Frauen aus der Jugend des CHTC die Deutsche Meisterschaft auf dem Feld. Es war der erste Titel der Landeshauptstädterinnen auf dem Feld überhaupt. „Wir sind eigentlich als totale Außenseiterinnen nach Mannheim gefahren. Kurz vor dem Turnier, im Viertelfinale, hatte sich unsere Spielmacherin und Nationalspielerin Elisa Gräve schwer verletzt und fiel für das Final-Four aus“, erzählt Nolte. „Aber wir haben einen unglaublichen Teamgeist entwickelt und standen vor allem defensiv extrem gut. Nathalie Kubalski im Tor war überragend“, fährt die Junioren-Nationalspielerin, die auch schon einige A-Länderspiele absolvierte, fort.

So entwickelte sich ein wahres Drama. Im Halbfinale rettete das Team ein 0:0 ins Penaltyschießen, wo das Finale erreicht wurde. In diesem führten die Düsseldorferinnen mit 1:0. „Dann haben wir fünf Minuten vor Schluss den Ausgleich kassiert und wieder ging es ins Penaltyschießen. Das war ein enormer Druck und eine riesige Spannung“, sagt Nolte, die bei ihrem Versuch nur per Foul zu stoppen war, so dass es einen Siebenmeter gab. „Da haben wir eine festgelegte Schützin, die den Sieg auf dem Schläger hatte, aber leider verschossen hat“, erzählt sie und die Dramaturgie ist noch immer spürbar. Den größten Druck hatte dann die ebenfalls aus Krefeld stammende Oruz mit dem letzten Versuch.

„Sie ist eine unserer absoluten Leistungsträgerinnen und hat verwandelt und damit den Sieg geholt“, sagt Nolte. Was folgte war grenzenloser Jubel. „Es war schon eine kleine Cinderella-Story, wie man es in Amerika sagt. Keiner hätte nach Elisas Verletzung auf uns gesetzt, zumal auch eine weitere Leistungsträgerin schon das ganze Jahr ausfällt“, sagt die Torjägerin, die diesmal ohne eigenen Treffer blieb.

Für sie könnte nun der nächste große Traum folgen: Olympia in Tokio. „Aktuell sieht es nicht aus, als sei ich dabei. Aber gerade in Corona-Zeiten kann es recht schnell gehen. Wenn nicht fahre ich zur U21-WM“, sagt sie. Oruz ist in jedem Fall dabei. „Selin ist nicht nur bei uns sondern auch den Danas eine absolute Leistungsträgerin, von der man viel lernen kann“, erzählt Nolte. Die 20-Jährige hat auch selbst schon A-Länderspiele absolviert. „Ich bin mir nicht ganz sicher, ich glaube, es sind aktuell zehn“, erzählt sie.

Zum Stammkader zählt sie dennoch aktuell (noch) nicht. Das aber kann sich schnell ändern. Und ein weiterer Titel im Resümee – das Team siegte 2019 bereits in der Halle – ist diesem Ziel sicher nicht abträglich. Und wenn es nicht klappt lautet das Ziel: Paris 2024.

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