Michael Mantsch "Die Verletzung ist unglaublich bitter"

Krefeld · Handball: HSG-Spieler Michel Mantsch droht für den Rest der Saison auszufallen. Der Neuzugang riss sich im Spiel vergangene Woche das hintere Kreuzband und wird unter der Woche operiert. Er schwankt derzeit zwischen Frust und Kampfgeist.

Michael Mantsch: "Die Verletzung ist unglaublich bitter"
Foto: Lammertz Thomas

Dritte Liga Vor dem dritten Spieltag hat die HSG Krefeld eine Hiobsbotschaft zu verkraften: Michel Mantsch, der vor der Saison vom Ligakollegen TV Korschenbroich gekommen war, hat sich in der Partie bei den Bergischen Panthers am vergangenen Wochenende einen Riss des hinteren Kreuzbandes zugezogen. Damit fällt der Rückraumspieler der Eagles nicht nur beim morgigen Heimspiel gegen die SG Schalksmühle-Halver aus (Anwurf in der Glockenspitzhalle ist um 16 Uhr), sondern im schlimmsten Fall sogar für die gesamte Saison in der Dritten Liga. "Wir sind alle bewegt. Michel hatte sich über Monate vorbildlich aus einer schweren Operation zurückgekämpft, war gerade wieder auf dem Vormarsch und muss nun wieder einen langen Weg gehen. Unsere Unterstützung ist ihm in jeden Fall gewiss, und ich gebe ihm alle Zeit der Welt", sagt HSG-Trainer Olaf Mast.

Herr Mantsch, Sie haben sich erneut schwer verletzt. Wie geht es Ihnen, und was sind derzeit Ihre Gedanken?

Mantsch Den Umständen entsprechend. Es ist einfach unglaublich bitter im Moment. Besonders, nachdem ich ja schon in der vorigen Saison schwer am anderen Knie verletzt war (Knorpelschaden, die Red.). Seit November war ich ausgefallen und habe enorm hart gearbeitet, um zur Vorbereitung fit zu sein. Das hat auch ganz gut geklappt, und jetzt ist es wieder so. Eine solche Verletzung ist für sich genommen schon hart, aber zweimal hintereinander nagt das natürlich sehr.

Sie sagen es, Sie kennen die Situation. Wussten Sie in der Aktion direkt, was los ist?

Mantsch Ja, ich habe es gleich gespürt. Es war eigentlich ein ganz normaler Aufprall, aber der Schmerz ist gleich rein gefahren, und das Knie war instabil. Ich wusste, das ist keine Prellung oder so etwas. Klar ist die Hoffnung, dass das Gefühl trügt, da, aber eigentlich wusste ich sofort, dass es schwerwiegend ist.

Wie ist jetzt das weitere Vorgehen? Steht eine Operation an?

mantsch Ich werde am Dienstag operiert. Es ist nicht klar, ob noch weitere Strukturen betroffen sind, darum ist die OP der sicherere Weg. Ich hatte am Mittwoch eine lange Besprechung mit Dr. Schoepp von der BG-Klinik in Duisburg, der auch den Eingriff vornehmen wird, und er riet mir dazu. Wäre es sicher nur das Kreuzband, würden wir konservativ behandeln.

Was herrscht denn bei Ihnen derzeit vor? Frustration oder Kampfgeist?

Mantsch Das schwankt extrem. Mal habe ich auf nichts Lust, was mit Sport zu tun hat, dann brenne ich auf die Reha. Ich denke, es wird besser nach der OP, wenn ich etwas tun kann.

Sie sind natürlich dennoch Teil des Teams. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Mantsch Ich glaube, wir sind auf einem richtig guten Weg. Klar braucht es noch Zeit ob der vielen Neuzugänge, aber es ist eine stetige Entwicklung zu sehen. Wenn wir uns an die Vorgaben halten und hart trainieren, dann werden wir richtig gut, davon bin ich überzeugt.

Sonntag geht es im Heimspiel gegen Schalksmühle. Aktuell heißt das Zweiter gegen Dritter. Ist es schon ein echtes Spitzenspiel?

Mantsch Das ist so früh in der Saison schwer zu sagen. Aber ich denke schon, dass Schalksmühle besser ist, als in den vergangenen Jahren. Sie haben viele Möglichkeiten und sind vor allem schnell in der Offensive. Sie sind ein gefährlicher Gegner.

Worauf kommt es für die HSG an?

Mantsch Zunächst auf eine stabile Deckung, wie wir sie in weiten Phasen der Vorbereitung und in den ersten beiden Spielen schon gezeigt haben. Und wir müssen gutes Tempospiel anbieten. Es kommt nicht auf Einzelne an, sondern das Team ist der Schlüssel.

Welche Bedeutung hat es für Sie, erster Torschütze in der neuen Halle zu sein?

Mantsch Das war mir in der Situation gar nicht bewusst. Das Tor war wichtig. Aber nicht unbedingt deswegen. Den Siebenmeter hätte jeder verwandeln können.

Das hat in der Vorbereitung aber oft nicht geklappt...

Mantsch [Lacht] Stimmt auch wieder. Dann wertet das das Tor ja noch etwas auf.

Sind Sie bis auf die Verletzung mit dem Start zufrieden?

Mantsch Ja, mit zwei Siegen ist es gut gelaufen. Auch, dass wir gewonnen haben, ohne wirklich gut gespielt zu haben, macht Mut. Da ist sogar noch viel Luft nach oben.

(RP)
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