Fußball-Landesliga VfR Fischeln: „Die Mannschaft ist zusammengerückt“

Analyse | Krefeld · In der Fußball-Landesliga leitete das Derby zwischen dem VfL Tönisbergund dem VfR Fischeln eine Trendwende ein. Während es für die Krefelder bergauf ging, gerieten die „Berger“ in akute Nöte.

 Im Derby war Nico Jeegers (li.) mit dem VfL oben auf. Aber Luca Tim Jerz (re.) hat mit dem VfR in der Winterpause weitaus weniger Sorgen.

Im Derby war Nico Jeegers (li.) mit dem VfL oben auf. Aber Luca Tim Jerz (re.) hat mit dem VfR in der Winterpause weitaus weniger Sorgen.

Foto: brauer/STEFAN BRAUER

In der Fußball-Landesliga ruht der Ball mit  Ausnahme eines Nachholspiels. Oben thront der SV Sonsbeck, dem nur ein spektakulärer Einbruch die Meisterschaft zu nehmen sein dürfte. Spannender geht es im Abstiegskampf zu, aus dem sich der VfR Fischeln befreite und der VfL Tönisberg noch mitten drin steckt.

Für die Krefelder war es eine Saison mit Höhen und Tiefen. Gerade in der Anfangsphase fehlte es an der nötigen Konstanz um sich den Tabellenkeller vom Hals zu halten. Tief- und gleichzeitiger Wendepunkt war die Derby-Niederlage beim VfL, die der sonst besonnene Teammanager Ralf Rusbült zum Rundumschlag veranlasste. Nach und nach fing sich die Elf von Trainer Kalli Himmelmann und trotzte auch einer anhaltenden Personalnot. Für Himmelmann im Nachhinein der Schlüssel zum Erfolg: „Ich glaube, dass die Mannschaft dadurch enger zusammen gerückt ist“. Der Lohn ist ein komfortabler Vorsprung von acht Punkten auf den ersten Abstiegsplatz. Dennoch ist Himmelmann nicht ganz zufrieden: „Wir könnten vier Punkte mehr haben, wenn wir in Meerbusch den sicheren Sieg nicht dumm hergeben und gegen Wachtendonk nicht zwei Elfer verschießen. Aber die Mannschaft hat immer versucht, Fußball zu spielen. Und das macht mich stolz“. Neben der Meisterschaft sorgte der VfR auch im Niederrhein-Pokal für Furore, schaltete zwei Oberligisten aus und wurde mit dem Achtelfinal-Duell gegen Regionalliga-Spitzenreiter RW Essen belohnt. Zweifellos hat Himmelmann großen Anteil an der positiven Entwicklung. Seine Arbeit und sein Vertrauen zahlt die Mannschaft mit guten Leistungen zurück. Die Youngster Nick Heiselmeier und Luca Tim Jerz sind stellvertretend dafür zu nennen. Eine lange Pause gönnt Himmelmann seinem Kader nicht. Nach dreiwöchiger Ruhe geht es wieder los. Zwei ab Januar spielberechtigte Japaner und Luca Aventaggiatio vom Ligakonkurreten aus Tönisberg werden das Angebot vergrößern. „Dann sind wir auch in der Breite besser aufgestellt“, freut sich der VfR-Trainer.

Allzuviel Grund zur Freude gab es bei den „Bergern“ nicht. Immerhin stimmte das Finale versöhnlich. Nach durchwachsenem Start schwang die Hoffnung mit, dass der Sieg im Derby gegen den VfR am 5. Spieltag der Brustlöser gewesen sei. Doch der Prestige-Erfolg gegen schwache Grün-Weiße erwies sich als Trugschluss. Es folgte eine nicht enden wollende Niederlagenserie, die die Verantwortlichen an den Rand der Verzweiflung brachte. „Was nutzt uns das Lob vom Gegner für einen spielerisch guten Auftritt, wenn der Gegner die Punkte bekommt?“, haderte Trainer Andreas Weinand seinerzeit mehrfach. Ein verständliches Statement angesichts einiger Spiele, in denen sich der VfL die Butter vom Brot nehmen ließ. Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass es auch handfeste Gründe gab, warum die Gegner häufig mit viel weniger Aufwand zum Torerfolg kamen. Trainingsrückstände, individuelle Schwächen und durch personelle Probleme erzwungene Rotation waren die augenscheinlichsten Ursachen. Unrühmlicher Höhepunkt war die 0:6-Schlappe beim Vorletzten VfL Rhede. Es bestand Handlungsbedarf in einer Zeit, als obendrauf das Corona-Virus im Kader und dessen Umfeld zuschlug, es im Kader rumorte und Sportdirektor Marcus Bister zusätzlich die Trainingsbeteiligung bemängelte. Scheinbar abgeschlagen und gegen viele Prognosen raffte sich der VfL wieder auf. Weinand verordnete ein defensiveres System und hatte Erfolg. Ohne Gegentor holte der VfL sieben Punkte aus drei Spielen und schloss auf. „Die Mannschaft ist enger zusammen gerückt“, sagt auch Bister“, aber es ist noch ein ganz langer Weg für uns“. Neben Aventaggiato geht auch Emre Özkaya, den es wieder zum CSV Marathon zieht. Zwei weiteren wechselwilligen Akteuren wurde dagegen einer Demission eine Absage erteilt. Der VfL will auf die ausgedünnte Personaldecke reagieren. Der 21-Jährige Stürmer Marcel Hillar vom SV Straelen II gab gestern seine Zusage.

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