Lokalsport Die Krefelder Pferde gehen leer aus

Krefeld · Galopp: 7000 Besucher erlebten gestern einen herrlichen "Straßenbahn"-Renntag. Das Sport- und Rahmenprogramm auf der Stadtwaldbahn begeisterte. Der Umsatz nach acht Rennen blieb knapp unter der 100.000 Euro-Grenze.

 Dennis Schiergen, Deutschlands derzeit bester Amateur-Rennreiter, setzte sich im dritten Rennen des Tages überlegen gegen zwei Außenseiter durch.

Dennis Schiergen, Deutschlands derzeit bester Amateur-Rennreiter, setzte sich im dritten Rennen des Tages überlegen gegen zwei Außenseiter durch.

Foto: Strücken

Zum sechsten Renntag des Jahres in Krefeld bevölkerten 7000 Besucher die Galopprennbahn im Stadtwald. Das Rennprogramm begann um 13.25 Uhr mit dem Endlauf um das Pony-Championat. Nur vier Ponys waren für diese Prüfung angemeldet worden, der heiße Favorit hieß Socks. Doch beim Start entledigte sich Socks seiner jungen Reiterin Romy van der Meulen und so war der Weg frei für einen ungefährdeten Erfolg von Montini mit Emy Dos Santos im Sattel. Auch im ersten Galopprennen stellten sich nur vier dreijährige Pferde zur Prüfung vor. Die favorisierte Stute Damour aus dem renommierten Gestüt Röttgen zeigte unter Jockey Andreas Helfenbein ihren drei Konkurrentinnen Atlanita, Winnemark und Elusive Army die Eisen und siegte überlegen mit zwei Längen Vorsprung.

Das folgende Rennen war ebenfalls den Dreijährigen vorbehalten. Turmalina, ebenso von Markus Klug in Köln trainiert wie die 30 Minuten zuvor erfolgreiche Damour, hatte zwar die besten Vorleistungen zu bieten, doch schien ihr die drückende Hitze sehr zu schaffen zu machen. Im Führring vor dem Rennen zeigte sich die Pferdedame schon aufgedreht und schwitzte stark. Der optische Eindruck sollte nicht täuschen, denn Turmalina beendete das Rennen zur als Vorletzte der acht Starterinnen. Global Power aus dem Gestüt Auenquelle, trainiert von Jens Hirschberger und geritten von Deutschlands bestem Amateurennreiter Dennis Schiergen, setzte sich überlegen gegen die beiden Außenseiter Zafirah und Estobar durch. Die Dreierwette zahlte lohnende 2404 Euro für 10 Euro Einsatz.

Im vierten Rennen trafen sich gute Pferde, die seit längerer Zeit keinen größeren Sieg mehr geschafft hatten. Mit 15:10 war Wild Silva ohne "Wenn und Aber" deutlich favorisiert und schien vor dem Start schier unschlagbar. Doch es kam, wie so oft beim Pferderennen, anders als gedacht. Die gesamte Zielgerade hinunter kämpften Wild Silva und Ostinato verbissen um den Sieg. Auf der Linie hatten sich Jockey Daniele Porcu und Ostinato einen Hals-Vorteil gesichert. Eine halbe Stunde später war erneut ein Außenseiter voraus. Dennis Schiergen schaffte mit der Schimmel-Stute Anarchie (80:10 Sieg) seinen zweiten Tagessieg. Dahinter landeten mit Red Dynamite, Kanea und Barkeeper weitere wenig gewetteten Pferde. Barkeeper wird von Mario Hofer in Krefeld trainiert. Er sollte an diesem Tag das einzig Krefelder Pferd bleiben, das ein kleines Platzgeld eroberte.

Anschließend ging es im Ausgleich IV über 1700 Meter um insgesamt 3600 Euro an Preisgeldern. Die dickste Prämie von 2100 Euro sicherte sich Lunar Prospect aus dem Stall der niederländischen Trainerin Berrevoets-Uivel. Der Wallach siegte mit Toon van den Troost im Sattel mit einem Kopf Vorsprung vor Look Out und Sauber. Auch diese Dreierwette zahlte in der richtigen Reihenfolge getroffen fast 10000 Euro für 10 Euro Einsatz. Stall Quandos Gods Gift hielt mit der Auszubildenden Jennifer Mölls im Sattel lange gut mit und landete nur vier Längen hinter dem Sieger auf dem siebten Rang. Der Wallach Lemorton stammt vom Sprinter Deckhengst Big Shuffle. Das alleine schon verschaffte ihm im Ausgleich II über 1400 Meter gute Siegchancen. Diesen Vorschusslorbeeren wurde Lemorton dann auch vollauf gerecht. Mit Francesco Da Silva im Sattel gewann er knapp aber sicher das sportliche Highlight des Tages. 5000 Euro Prämie wanderten in die Kasse seines Besitzers Stall Energy Racing. Zweiter und Dritter wurden Volany (Andre Best) und Nareion (Jadey Pietrasiewicz). Zum Abschluss des Renntages waren ein weiteres Mal die Sprinter gefragt. 1300 Meter waren nur zu bewältigen und mit dem niederländischen Gast All Percy besaß die Prüfung einen heißen Favoriten. Doch drei andere Vierbeiner konnten es noch besser. Der größte Außenseiter im Feld der sieben Pferde, Eastern Eagle, setzte sich mit einer Länge durch und verwies Millies Quest und Honora Directa auf die weiteren Plätze. Die wenigen Anhänger von Eastern Eagle konnten sich über die außergewöhnliche Siegquote von 169:10 Euro freuen. Trainiert wird der Sieger von Jan Oost in Belgien.

(RP)
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