Lokalsport Die Adler hinken den Erwartungen hinterher

Oberliga · Handball: Königshof muss sich in der Rückserie am Riemen reißen, um sich für die Nordrheinliga zu qualifizieren.

 Adlers Auswahl muss am Saisonende auf den Plätzen sechs bis acht stehen, um künftig in der Nordrheinliga spielen zu dürfen.

Adlers Auswahl muss am Saisonende auf den Plätzen sechs bis acht stehen, um künftig in der Nordrheinliga spielen zu dürfen.

Foto: Lammertz

Der Handball-Oberligist Adler Königshof zum Jahreswechsel 2015/2016 ist mit einem Formel-1-Wagen zu vergleichen, das vor einem halben Jahr zu den schnellsten Boliden im Feld gehörte, aber nun hinterherfährt. Nicht, weil die Königshofer langsamer geworden sind, sondern weil die Konkurrenten in der Liga in der Zwischenzeit maßgeblich an Pferdestärke zugelegt haben.

In der Saison 2014/15 schien das seit der Bildung der HSG Krefeld selbst auferlegte Jugendkonzept für die erste Mannschaft von Adler Königshof endgültig im Krefelder Süden angekommen zu sein. Die Adler belegten am Ende der vergangenen Spielzeit den sechsten Rang. Auf Platz vier fehlten lediglich winzige zwei Zähler. Und nur die absoluten Spitzenteams TV Aldekerk und Borussia Mönchengladbach sowie die Überraschungsmannschaft SG Langenfeld waren außer Reichweite für die Adler.

Doch im Sommer langte der Rest der Liga auf dem Transfermarkt zu. Denn zur Saison 2016/17 werden die beiden Oberliga-Staffeln Niederrhein und Mittelrhein zusammengeführt zu einer neuen viertklassigen Nordrheinliga. Wer sich dafür qualifizieren will, muss am Ende der Spielzeit 2015/16 einen Platz unter den ersten sechs bis acht Teams der Liga belegen. Die Adler verstärkten ihre Mannschaft für dieses Unterfangen nur punktuell. Zwar musste kein Leistungsträger im Sommer ersetzt werden, aber es kam auch ein neuer hinzu.

Die Königshofer waren jedoch nicht die einzigen, die dieses Unternehmen vielleicht unterschätzt haben. Vorjahresmeister Aldekerk hat jetzt schon doppelt so viele Verlustpunkte wie in der gesamten Vorsaison. Und dem Drittliga-Absteiger SG OSC Wölfe Rheinhausen droht deshalb sogar der Absturz in die Fünftklassigkeit. In der Oberliga kann derzeit jeder jeden schlagen - und die Königshofer verloren relativ viele ihrer bisherigen Spiele unglücklich. Noch ist der Nordrheinliga-Zug nicht abgefahren, und - wie heißt es so schön im Volksmund - die dicken Eier werden erst an Ostern verteilt.

(RP)
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