Lokalsport Der trügerische Tabellenplatz

Regionalliga · Fußball: Nach neun Spielen führt der KFC die Tabelle der Regionalliga an. Aber: Drei Teams haben weniger Spiele ausgetragen und könnten mit Siegen an den Uerdingern vorbeiziehen. Samstag geht es gegen Viktoria Köln.

Manchmal gehört im Fußball auch ein bisschen Glück dazu. Da gewinnt der KFC Uerdingen am Dienstag Abend mit 1:0 gegen den SV Rödinghausen und klettert erneut an die Spitze, und tags darauf verliert der momentane Hauptkontrahent um den Platz an der Sonne mit 0:2. So kommt es, dass vor der Partie am Samstag gegen Viktoria Köln die Blau-Roten auch weiterhin Tabellenführer sind - fünf Punkte vor der vor dem Saisonstart als Top-Favoritin gehandelten Viktoria. Dort dürfte nach der 0:3-Niederlage beim neuen Tabellendritten Wuppertaler SV ziemliche Katerstimmung herrschen.

"Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, wie eng es in der Liga zugeht und welche Qualität die einzelnen Mannschaften haben", sagt Michael Wiesinger, der Trainer des KFC. "Eine Übermannschaft gibt es nicht, und da trennen die Teams bisweilen nur Nuancen. Darum geht es zurzeit auch weniger darum, schönen Fußball zu spielen, als vielmehr darum, etwas Zählbares zu holen. Denn sonst kann es auch schnell wieder nach unten gehen. dazu sind die Mannschaften zu eng beieinander."

In der Tat weist die Tabelle zurzeit noch ein relativ schiefes Bild auf. Uerdingen hat aus den bisherigen neun Spielen 18 Zählern geholt und liegt vorne. Borussia Dortmund II, jener Hauptverfolger mit der 0:2-Niederlage, hat erst sieben Spiele absolviert, aber schon 16 Punkte auf dem Konto. Mit zwei Siegen aus den beiden zuwenig ausgetragenen Partien wären die Gelb-Schwarzen am KFC vorbei.

Auch der Tabellendritte Wuppertal hat eine Partie weniger ausgetragen als der KFC und weist mit einer Bilanz von 15:7 ein besseres Torverhältnis auf als Uerdingen, der 13:8 in der Bilanz stehen hat - also könnte auch der WSV aus eigener Kraft an Uerdingen vorbeiziehen. Auf die gleiche Punkteausbeute könnte auch die U23 des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach kommen. Die Auswahl von Trainer Arie van Lent hat zwar erst zwölf Punkte eingefahren, aber auch erst sieben Spiele ausgetragen - bei zwei Siegen käme sie auch auf 18 Zähler. Hinzu kommt: Mit nur fünf Gegentreffern verfügt sie über die momentan beste Defensivabteilung der Liga.

Neben diesen Vereinen lauern Oberhausen, Wiedenbrück und Rödinghausen in relativer Schlagweite zum KFC, falls dieser ausrutschen sollte. Und das ist gegen die hoch ambitionierte Viktoria aus Köln ja nicht ausgeschlossen. Die Domstädter, die in der vergangenen Saison erst in der Relegation zur Dritten Liga an Carl-Zeiss Jena gescheitert waren, wollen den Abstand nach oben nicht noch größer werden lassen, so dass Mike Wunderlich & Co. dem KFC einen heißen Kampf am Samstag bieten werden - zumal nach der schlechten Vorstellung gegen Wuppertal dort offenbar ziemlich der Baum brennt. Anstoß im Sportpark Höhenberg ist um 14 Uhr.

Übrigens: Das Pokalspiel gegen Frohnhausen ist zumindest zeitlich angesetzt. Spieltermin ist Mittwoch, 11. Oktober. "Der Ort steht aber noch nicht fest", sagte Wiesinger gestern.

(oli)
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