Tischtennis Vereinssterben im Tischtennis

Ende Mai endete die Wechselfrist im Tischtennis. Der BV Union Krefeld lässt den Spielbetrieb der Tischtennis-Abteilung ruhen, während sich der ESV Oppum schon im April komplett aufgelöst hat.

 Während es in Oppum künftig kein Tischtennis mehr gibt, hofft  der BV Union darauf eine neue Halle zu finden und auf einen Neuanfang.

Während es in Oppum künftig kein Tischtennis mehr gibt, hofft  der BV Union darauf eine neue Halle zu finden und auf einen Neuanfang.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Am 31.Mai endete die Wechselfrist im Tischtennis, einen Tag später wurden auf dem Internetportal www.wttv.click-tt.de alle Wechsel veröffentlicht. Ein Blick auf den Tischtenniskreis Krefeld zeigte dabei die Auffälligkeiten, dass es beim BV Union Krefeld und beim ESV Oppum viele Abgänge, aber keine Neuzugänge gab. Gerade bei solch kleinen Vereinen bzw. Abteilung kommt dies einem Todesstoß gleich.

So war im Fall von Union Krefeld, zu hören, dass die Tischtennis-Abteilung des Traditionsvereins, die eine lange und erfolgreiche Historie nachweisen kann, den Spielbetrieb nach dem Verlust vieler Spieler vorerst ruhen lässt. Vor fünf Jahren sah dies noch ganz anderes aus. Die Unioner Tischtennisspieler hatten mit der Halle am Wehrhahnweg schon lange eine Heimat gefunden, die Zusammenarbeit mit der Schule klappte und auch ein Vereinsleben war vorhanden. Doch dann musste die Spielstätte als Unterkunft für Flüchtlinge herhalten und Union bekam mit der Halle an der Albert-Schweitzer-Schule einen neuen Spielort zugewiesen. Was folgte war ein Mitgliederverlust von über 60 Prozent. Zum einen war es ein Resultat davon, dass die neue Halle nicht mehr in der gewohnten Umgebung im Stadtteil Stahldorf lag, zum anderen musste die Halle noch mit weiteren Tischtennisvereinen geteilt werden, so das es immer wieder mal zu Reibereien untereinander kam. Auf der Jahreshauptversammlung der Tischtennis-Abteilung stellte sich Ende des vergangenen Jahres niemand mehr für den Abteilungsvorstand zur Verfügung. Dies bedeutete den Anfang vom vorläufigen Ende. Zwar gibt es noch die Hoffnung, dass eines Tages bei Union an den Tischen wieder aufgeschlagen wird, jedoch wird dazu auch eine neue Heimat benötigt, die dann wenn möglich auch wieder in Stahldorf zu finden ist. Das liegt auch im Interesse des Gesamtvereines. „Wir finden es schade, dass die Abteilung nun ruht. Es laufen aber Benühungen diese wieder zu beleben, wir sind dabei aber auch auf die Hilfe der Stadt Krefeld angewiesen, da dazu eine Halle in Stahldorf gebraucht wird“, sagt Union-Vorsitzender Jürgen Ricks zu der ganzen Thematik.

Ähnlich wie den Unionern ist es dem ESV Oppum ergangen, der bisher immer an der Breitenbachstraße 103b seine Heimatstätte hatte. Da das dazugehörige Gebäude, in der im oberen Bereich die Halle war, der Bahn gehört und diese keinen Betreiber mehr für die im Erdgeschoss befindliche Gaststätte fand, wurde das Haus kurzerhand geschlossen, weil ein Betreiben nicht mehr rentabel war. Die Oppumer Tischtennisspieler, die ohnehin schon zu kämpfen hatten mit ihren beiden Mannschaften am Spielbetrieb teilzunehmen, entschlossen sich zusammen mit der Kegelsport-Abteilung, den Verein aufzulösen, da alles andere keinen Sinn mehr machte. Im Tischtennis hat sich der Verein zum 31. Dezember beim Westdeutschen Tischtennis-Verein abgemeldet und zum 30.April diesen Jahres aufgelöst. Die Tischtennisspieler des ESV haben sich für die neue Saison geschlossen beim TSV Bockum angemeldet. Damit endet eine Ära, die einst vor 110 Jahren als FC Concordia Oppum begann und unter der Neugründung als ESV AW Oppum im Jahre 1971 auch fast 50 Jahre lang Bestand hatte.

„In den letzten zehn Jahren haben wir durchschnittlich etwa 15 Vereine pro Jahr verloren. Aber es ist kein Trend für ein stärkeres Abmeldeverhalten der Vereine festzustellen“, sagt WTTV-Geschäftsführer Michael Keil auf Anfrage, dass auch in der Statistik für 2020 keinerlei Ausreißer zu erwarten sind.

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