Hockey CHTC bedauert den Verlust eines Typs: Pia Alex beendet ihre Karriere

Von der 29 Jahre alten Hockey-Nationalspielerin haben vor allem jüngere Spielerinnen profitiert. Nach ihrer 20jährigen aktiven Laufbahn orientiert sie sich jetzt beruflich in Richtung Hannover.

 Pia Alex hört nach zwei Jahrzehnten auf, Hockey zu spielen.

Pia Alex hört nach zwei Jahrzehnten auf, Hockey zu spielen.

Foto: chtc

„Bei Pia war immer klar: wenn sie da ist, liefert sie ab.“ Dieser Grundsatz, mit dem Damenspielführerin Nike Michler ihre Teamkollegin beschreibt, gilt und galt für Pia Alex während ihrer gesamten Hockeylaufbahn. Für die 29-Jährige, die in der Hockeyszene vor allem unter ihrem Mädchennamen Grambusch bekannt ist, wurde es zuletzt immer schwieriger Beruf und Hockeysport miteinander zu vereinbaren. Daher beschloss die Abwehrspielerin des Crefelder HTC, die vor kurzem ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau erfolgreich abgeschlossen hat, den Hockeyschläger nach über 20 Jahren aktiver Laufbahn an den Nagel zu hängen.

Das Talent und die Begeisterung für den Sport wurden ihr buchstäblich in die Wiege gelegt, stammt sie doch aus einer durch und durch hockeybegeisterten Familie, die fest im Gladbacher HTC verwurzelt ist. Ihr Vater Axel Grambusch war langjähriger Teammanager. Und auch ihre jüngeren Brüder Mats und Tom sind als deutsche Nationalspieler und Bronzemedaillengewinner von Rio jedem Hockeyfan in Deutschland ein Begriff.

Pia Alex trug lange Zeit, genau wie ihre Brüder, das Trikot von Rot-Weiss Köln, ehe sie im November 2018 aus sportlichen und privaten Gründen zurück an den Niederrhein wechselte und das Krefelder Damenteam verstärkte. Gemeinsam mit Verena Würz, Laura Schmitz und Sonja Thuner bildete sie eine erfahrene Achse und unterstütze die jungen Spielerinnen auf und neben dem Platz. Vor allem in der zurückliegenden Hallensaison glänzte sie mit ausgefeilter Technik und Spielübersicht in beiden Kreisen. Einerseits erwies sie sich meist als unüberwindliches Abwehrbollwerk und avancierte vorne mit zahlreichen verwandelten Strafecken zur zweitbesten Torschützin und hatte damit großen Anteil am Klassenerhalt der CHTC-Damen.

Im August 2018 heiratete sie Jan Alex, welcher ebenfalls als aktiver Hockeyspieler einige Jahre zuvor vom Gladbach zum CHTC gewechselt ist. Aus beruflichen Gründen wird es sie demnächst wohl Richtung Hannover ziehen.

Ihre Teamkolleginnen schätzen sie sowohl auf als auch neben dem Platz wie Nike Michler erzählt: „Gerade die Jüngeren konnten von ihrem Auge fürs Spiel und ihrer Erfahrung unglaublich viel lernen, ihre Präsenz wird definitiv nicht einfach zu ersetzen sein. Ich werde einiges aus der gemeinsamen Zeit, die wir nebeneinander gespielt haben, mitnehmen und sie auch neben dem Platz mit ihrer offenen und lockeren Art vermissen, mit der sie immer für einen Lacher zu haben war.“

Bereits 2005 wurde sie in den U16 Kader des DHB aufgenommen und stand für verschiedene Jugendnationalmanschaften 89-mal auf dem Platz. Im April 2017 bestritt sie in Düsseldorf das erste von insgesamt 16 Länderspielen für die Damenmannschaft und wurde 2018 Halleneuropameisterin in Tschechien.

Damentrainer Andre Schiefer, der seit einem Jahr im Amt ist, kennt Pia Alex bereits aus gemeinsamen Zeiten in Gladbach sehr gut und bedauert ihren Rücktritt: „Sie war als Typ für uns total wichtig und auch spielerisch wertvoll. Es ist beeindruckend, wie sie eine Mannschaft führen kann und sehr schade, dass sie aufhört. Zuletzt ist ihre Zeit sehr knapp geworden, aber wenn sie da war, hat sie alles gegeben.“

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