CHTC bangt um Witthaus

Vor dem ersten Spiel in der Meisterrunde gegen den Club an der Alster droht der Kapitän auszufallen. Matthias Witthaus hat gesundheitliche Probleme. Gestern wäre ein Einsatz nicht möglich gewesen.

Wenn die Hockeyspieler des Crefelder HTC heute Abend in den Bus klettern, um die Reise nach Hamburg anzutreten, dann droht nach gestrigem Stand, ein Sitzplatz leer zu bleiben: der von ihrem Kapitän. Ausgerechnet vor der Auftaktpartie in der Meisterrunde gegen den Club an der Alster hat sich Matthias Witthaus krank gemeldet. Ein Magen-Darm-Virus zwang den 25-Jährigen zumindest gestern zur Bettruhe. "Mir geht's echt schlecht", stöhnte er gestern. Doch im Ernstfall dürfte er wohl auf die Zähne beißen.

Die Partie in Hamburg ist das erste Spiel in der neu eingeführten Meisterrunde. Qualifiziert hatte sich der CHTC durch einen mühsamen Erfolg gegen Uhlenhorst Mülheim im Play-off, der erst durch einen knappen 3:2-Erfolg im entscheidenden dritten Spiel zustande kam. So spannend will der CHTC es in der Meisterrunde freilich nicht machen und mit einem Sieg möglichst bereits zum Auftakt ein Zeichen setzen.

Die Meisterrunde selbst ist ähnlich merkwürdig aufgebaut wie die Ligaspiele. Ein Rückspiel gibt es nicht, jede teilnehmende Mannschaft bestreitet ein Heim- und ein Auswärtsspiel, die dritte Begegnung wird im Zuge der einstigen Endrunde ausgetragen. Die findet in Düsseldorf statt, und der Deutsche Hockey-Bund hat ihr den hochtrabenden Namen "Fest des deutschen Hockeys" verpasst. Und um die Verwirrung komplett zu machen, spielt im Zuge dieser Endrunde der Gewinner der Hoffnungsrunde — diese besteht aus den vier Verliererteams der Play-offs — gegen den Tabellendritten der Meisterrunde. Der Sieger aus dieser Partie erhält den dritten deutschen Startplatz für die Europäische Hockey-Liga in der kommenden Saison. Die anderen beiden Startplätze erhalten die beiden Erstplatzierten der Meisterrunde, die einen Tag nach dem letzten Rundenspiel ein echtes Endspiel um die Deutsche Meisterschaft austragen werden.

Das allerdings ist noch knapp zwei Wochen lang Zukunftsmusik, vorrangig ist der Auftakt in Hamburg. Und diese Begegnung ist gleichzeitig das Duell der beiden Meister der vergangenen zwei Jahre. Krefeld war trotz der namhaften Abgänge von Timo und Benjamin Weß in diesem Jahr stets ganz vorne mit dabei, verspielte erst am letzten Spieltag die Spitzenposition. Alster, das den Auftakt der Ligaspiele mehr oder minder verschlafen hatte, kam erst im Schlussspurt der Spielzeit in Fahrt und schaltete in der Play-offs den Berliner HC ebenfalls erst im Entscheidungsspiel aus. Handicap der Berliner sind möglicherweise die Ausfälle: Justus Scharowsky sah gegen berlin Rot und ist gesperrt, Bastian Timm leidet an einer Zerrung im Oberschenkel. Doch vermutlich wird er auf die Zähne beißen — ebenso wie CHTC-Kapitän Matthias Witthaus.

(RP)
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