Lokalsport Cherfi: "Werden nochmal alles investieren"
Krefeld · Fußball-Oberliga: Abstiegskandidat VfR Fischeln hilft heute im Nachholspiel in Velbert nur ein Sieg weiter.
Die Enttäuschung im Lager des VfR Fischeln nach dem Unentschieden gegen den 1. FC Bocholt war riesig. Durch die Punkteteilung und die gleichzeitigen Siege von TuRU Düsseldorf und dem VfB Hilden wuchs der Rückstand der Krefelder auf die Nichtabstiegszone auf satte acht Punkte. Zwar hat der VfR heute um 15 Uhr noch das Nachholspiel bei der SSVg. Velbert in der Hinterhand, doch selbst bei einem Sieg beim Tabellenachten würde vor den letzten drei Spieltagen noch ein Loch von fünf Punkten klaffen. Gehen die Grün-Weißen am Vatertag leer aus oder holen nur einen Punkt, kann bereits am Sonntag nach dem direkten Duell beim VfB Hilden nach drei erfolgreichen Jahren mit Platzierungen im oberen Tabellendrittel der Abstieg in die Landesliga feststehen.
Natürlich hinterließ der unglückliche Ausgang der letzten Partie auch bei Josef Cherfi einen bleibenden Eindruck: "Das Unentschieden fühlte sich wie eine Niederlage an. Vor allem weil wir 3:1 geführt haben." Der VfR-Trainer schätzt die aktuelle Situation realistisch ein, von vorzeitiger Aufgabe ist allerdings nichts zu spüren: "Jeder von uns kann die Tabelle lesen. Klar ist, wir können es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Aber rechnerisch ist alles noch möglich. Wir werden daher auch in Velbert auf jeden Fall noch einmal alles investieren." Sicher ist, dass der VfR in der Christopeit-Sport-Arena mit einer geschwächten Mannschaft anreist. Denn die Verletzung von David Machnik entpuppte sich als Muskelfasseriss im Oberschenkel. Für den 27-Jährigen ist die Saison damit wohl gelaufen. Neben Machnik fehlt auch Torjäger Dominik Oehlers, der sich gegen Bocholt eine vermeidbare Gelb-Rote Karte einhandelte. Da Cherfi am letzten Sonntag nur vier Akteure auf der Bank hatte, wird es personell ganz eng. Die Lücke will Cherfi mit Spielern aus der U19 beziehungsweise der 2. Mannschaft schließen. "Fehlende Reife und Erfahrung müssen wir eben durch junge Spieler ersetzen und versuchen, Velbert über das Läuferische zu ärgern."
Unabhängig davon, wohin der Weg des VfR in den nächsten Wochen führt, kann man der (verbliebenen) Mannschaft des VfR keinen Vorwurf machen, nicht alles versucht zu haben. Auch Cherfi zollt seinen Spielern Respekt: "Was die Mannschaft, oder besser das letzte Häufchen in der Rückrunde geleistet hat, ist schon beeindruckend." Nichts Neues gibt es in Sachen Zusage oder Neuzugänge für die neue Saison. Nachwuchstalent Luca Esposito absolviert derzeit ein Probetrainung bei Borussia Mönchengladbach. "Eventuell ist er am Sonntag beim VfB Hilden ein Kandidat für uns", so Cherfi.