Fußball-Kreisliga A BV Union erwägt Rückzug aus der Kreisliga A

Krefeld · Der Traditionsverein produziert in dieser Saison zu viele Negativ-Schlagzeilen und überbot jetzt sogar den KFC Uerdingen. Am Dienstag Abend tagen die Gremien, wie es mit dem Verein weitergehen soll.

 Jürgen Ricks (links) hatte in den vergangenen Wochen wenig zu lachen.

Jürgen Ricks (links) hatte in den vergangenen Wochen wenig zu lachen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

1:19 – wirklich 1:19? Diese Frage machte ungläubig die Runde. Der BV Union Krefeld aus der Fußball-Kreisliga A hat gegen den TSV Kaldenkirchen diese historische Heimschlappe kassiert und dabei den Viertligisten KFC Uerdingen noch um Längen übertroffen. Allerdings: Was in der jüngsten Vergangenheit vom Reinersweg zu hören war, ließ schon Böses ahnen. Da häuften sich bei acht zu absolvierenden Partien die sportlichen Schlappen mit kräftigen Nebengeräuschen. So gab es schon Packungen von 4:10, 0:9 und 1:11. Beim Spitzenreiter Strümp wurde abgesagt, weshalb es laut Spielwertung neben den verloren gegangenen drei Punkten, die einkalkuliert waren, beim Torverhältnis nur ein 0:2 zu Buche schlug. Der 4:2-Erfolg gegen den Dülkener FC wurde vom Kreissport-Gericht gekappt, weil ein Spielerpass manipuliert worden war. Und das Pokalspiel in Grefrath musste vom Unparteiischen abgebrochen werden, weil nach einer roten Karte gegen die Unionisten nach und nach so viele Spieler verletzt vom Platz humpelten, dass die Mindestanzahl von sieben Feldspielern nicht mehr erfüllt war. Die anfänglich noch anwesenden Ersatzspieler hatten sich zuvor schon verdrückt. Bleibt der 2:1-Sieg im Duell mit dem noch punktlosen Schlusslicht Rasensport Krefeld am 19. September.

58 Gegentreffer hat das Team von Trainer Fatih Yildiz, der im Sommer eigentlich einen Platz unter die ersten Elf als Saisonziel ausgegeben hatte, bereits eingeschenkt bekommen. Zur aktuellen Situation passt, dass Stammkeeper Cihan Bostanci, der allerdings nur in den Partien drei und vier zwischen den Pfosten stand, aus beruflichen Gründen gegangen ist. Deshalb musste Stephan Kubiak aus der Zweiten ran. Seine Dauerbeschäftigung: den Ball aus dem eigenen Kasten holen.

Wie geht es weiter? Heute Abend tagen die Gremien unter dem Vorsitzenden Jürgen Ricks. Er steht seit 2002 an der Spitze und war vorher schon in vielen anderen Funktionen im Verein tätig. Ricks schätzt die Lage so ein: „Es ist einfach so, und das habe ich schon im Sommer gesagt, als uns viele Leistungsträger verlassen haben, dass wir einfach die Qualität für diese Klasse nicht haben. Ferner fehlen aktuell sieben Mann und der Trainer spielt wieder selber mit, um noch zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Außerdem hat die sehr negative Entwicklung sich bei einigen auch auf die Lust und Einstellung niedergeschlagen, was nicht verwunderlich ist. Ich werde mit der Mannschaft sprechen – ein eventueller Rückzug ist absolut möglich. Die noch übrig gebliebenen Akteure würden wir dann auf die Zweite und Dritte verteilen.“

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