Wassersport Blinde Segler zeigen auf dem E-See ihr Können

Segeln · Der Elfrather See ist am Samstag Schauplatz für eine Matchrace-Demonstation des italienischen Clubs Homerus.

 Der italienische Verein Homerus pflegt mit dem Segelklub Bayer Uerdingen freundschaftliche Beziehungen. Am Sonntag nun zeigen vier blinde Segler aus Italien, wie sie ein Matchrace austragen. Die Vorführung auf dem Elfrather See ist von 11 bis 16 Uhr geplant.

Der italienische Verein Homerus pflegt mit dem Segelklub Bayer Uerdingen freundschaftliche Beziehungen. Am Sonntag nun zeigen vier blinde Segler aus Italien, wie sie ein Matchrace austragen. Die Vorführung auf dem Elfrather See ist von 11 bis 16 Uhr geplant.

Foto: SKBUE

Mit einem besonderen Angebot lockt der Segelklub Bayer Uerdingen (SKBUe) für den kommenden Samstag zum Elfrather See. Ab 11 Uhr wird dort nämlich der italienische Verein Homerus zu Gast sein, der mit einer Crew von vier blinden Seglern eine Demonstration eines Matchraces zeigen werden.

"Gemeinsames Sporttreiben behinderter und nichtbehinderter Menschen ist das Ziel von Inklusion im Sport. Dabei geht es neben Verständnis und gegenseitiger Akzeptanz auch um Freude am gemeinsamen Sporterlebnis...", hat sich der Dachverband der Segler, der Deutsche Seglerverband, auf die Fahne geschrieben. Und: "Inklusion ist für den SKBUe schon seit vielen Jahren kein Fremdwort. Blinde und stark sehbehinderte Menschen können beim SKBUe segeln oder surfen lernen. Auch veranstalten wir Fahrtensegeltörns für Sehbehinderte und organisieren Segelprojekte mit sehbehinderten Kindern", sagt der Vereinsvorsitzende Frank Suchanek, der jetzt die auf der Wassersportmesse Boot in Düsseldorf geknüpften Kontakte zu dem Verein aus Italien wieder aufnahm.

Am Gardasee beheimatet, beschäftigen sich der Verein Homerus schon seit fast zwei Jahrzehnten mit diesem Thema: Blinde Menschen lernen dort nicht nur segeln, sondern eigenständiges Matchrace-Regattasegeln. Erst einmal unglaublich, hört sich das Konzept im Nachgang einfacher an. Die Segler nehmen vieles über das Gehör wahr. Deshalb geben die von Alessandro Gaoso präparierten Tonnen unterschiedliche Geräusche ab, wodurch der Geübte sie im Raum einordnen kann. Luvtonne und Startbojen geben dabei unterschiedliche Signale, ebenso die beiden am Matchrace beteiligten Boote, zusätzlich noch in Abhängigkeit vom Bug, auf dem sie sich bewegen. "Das erfordert natürlich jahrelange Übung, aber welcher Segler hat beim Runden noch nie eine Tonne berührt?", fragt Suchanek.

Ähnliche Aktivitäten bis hin zu Weltmeisterschaften und dem Bestreben, demnächst bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, gibt es in vielen Ländern der Welt. Nur Deutschland ist bislang ein weißer Fleck auf der Landkarte. "Das wollen wir ändern und zusammen mit den Italienern am Elfrather See nun dieses "Blinden"-Matchracevorführen", sagt Suchanek.

Ab 11 Uhr sind Besucher zum Segelklub Bayer Uerdingen an den Elfrather See eingeladen, den Segeldemonstrationen beizuwohnen und mit den Sportlern ins Gespräch zu kommen. Bis 16 Uhr ist diese Demonstration des Matchraces geplant.

(RP)
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