"Wie ein Sechser im Lotto". So hatte Bundesligist Blau-Weiß Krefeld die Verpflichtung von Jürgen Melzer angekündigt. Aus dem Volltreffer und der damit verbundenen Rückkehr des österreichischen Weltklassespielers wird nun nichts. "Jürgen hat uns informiert, dass er für das ATP-Turnier in Toronto überraschend ins Hauptfeld gekommen ist und muss spätestens am Samstag nach Kanada fliegen", sagte gestern Teamchef Olaf Merkel. Melzer hatte sich beim Grand-Slam-Turnier im Wimbledon am Fuß verletzt und musste lange pausieren. Derzeit spielt er bei seinem Heimat-Turnier in Kitzbühel. Im Einzel schied er bereits in der ersten Runde aus, im Doppel erreichte er an der Seite seines Bruders die zweite Runde.

Ohne Melzer sinken natürlich die Chancen der Krefelder, am Sonntag im Niederrhein-Derby beim Rochusclub Düsseldorf zu punkten und vielleicht den Klassenverbleib schon vorzeitig zu sichern. Sorgen machen sich die Blau-Weißen um Potito Starace, der eventuell nicht rechtzeitig vom Turnier im italienischen Cortina d'Ampezzo zurückkehren könnte. Sollte der Routinier nicht erscheinen, werden die Krefelder ihren Kroaten Kirstjan Messaros aufbieten. Sicher ist der Einsatz von Flavio Cipolla. Auch dem Saisondebüt von Maximo Gonzales dürfte nichts im Wege stehen. Der gerade 31 Jahre alt gewordene Argentinier mischt aktuell noch beim Turnier in Kitzbühel erfolgreich mit. Doch dort soll am Samstag trotz des derzeit schlechten Wetters das Finale gespielt werden.