Tennis-Bundesliga HTC Blau-Weiß gerät unter Druck

Krefeld · Vier von neun Spieltagen sind absolviert und die Krefelder tragen in der Tennis-Bundesliga die Rote Laterne. Am Sonntag kommt es im Düsseldorfer Rochusclub zum Duell der Kellerkinder.

 Nominierung offen: Andrea Arnaboldi hat alle vier Spiele bestritten und zwei seiner drei gewerteten Einzel gewonnen.

Nominierung offen: Andrea Arnaboldi hat alle vier Spiele bestritten und zwei seiner drei gewerteten Einzel gewonnen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Alles Schlechte ist auch für etwas Gutes gut – das behauptet jedenfalls ein altes Sprichwort. Am vergangenen Sonntag verlor Tennis Bundesligist Blau-Weiß Krefeld wegen eines Formfehlers sein Heimspiel gegen Blau-Weiß Neuss mit 0:6. Und wofür soll diese Niederlage am grünen Tisch gut sein, zumal Krefeld in der Tabelle dadurch auf dem letzten Tabellenplatz verharrt? „Nach jedem Spieltag essen wir ja alle immer gemeinsam. Und am Sonntagabend hat man einen noch größeren Zusammenhalt als sonst gespürt“, berichtet Blau-Weiß-Pressesprecher Jörg Zellen. Mannschaftlicher Zusammenhalt – besonders in einer Einzelsportart ein sehr kostbares Gut. „Bei uns steckt niemand den Kopf in den sprichwörtlichen Tennissand.“

Die nächste Chance, die Situation zu verbessern, bietet sich an diesem Wochenende, wenn Blau-Weiß beim Nachbarn Rochusclub Düsseldorf antritt. Der erste Ballwechsel ist für Sonntag, 11 Uhr auf der schmucken Anlage in Düsseldorf-Grafenberg angesetzt.

Wie immer in der Tennis-Bundesliga entscheidet sich erst kurzfristig, welche Spieler aus dem 18 Akteure umfassenden Kader letztendlich werden aufschlagen können. Sicher sind die Italiener Federico Gaio und Flavio Cobolli dabei. Für letzteren, den 19-jährigen Youngster und aktuell die Nummer 329 der Welt, wäre es die Premiere im blau-weißen Trikot. Auf Platz 146 der aktuellen ATP-Rangliste wird Gaio geführt, 29 Jahre und damit erfahrener Rechtshänder.

Im Übrigen hängen die Verantwortlichen bei Blau-Weiß vom Ausgang des Turnieres im kroatischen Umag ab. Hier, im Nordwesten Istriens, bei den Croatiens Open, schlagen – denkbar bis Sonntag – der 29-jährige Stefano Travaglia (Platz 91) und der gebürtige Sizilianer Marco Cecchinato (Platz 82) auf. Man wünscht niemandem was schlechtes, aber ein Ausscheiden dort würde eine Teilnahme an der Partie in Düsseldorf ermöglichen. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass für diese Tennisprofis jeder Sieg auf der Tour ein Aufsteigen im weltweiten Ranking bedeutet, sozusagen die Lebensversicherung.

„Wir müssen eine schlagkräftige Mannschaft zusammen bekommen“, sagt Teamchef Hajo Ploenes. „Bei zwei Absteigern müssen wir jetzt einfach punkten“, formuliert er kurz und knapp das essentielle angesichts vier bereits absolvierter und noch fünf ausstehender Spieltage.

Das Spiel beim Rochusclub Düsseldorf bringt für den 78-Jährigen auch ein Wiedersehen mit dem langjährigen Weggefährten und Düsseldorfer Kapitän Detlev Irmler. Der betreut das Bundesligateam des Rochusclubs seit 30 Jahren und feierte in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag. „Was uns eint, ist, dass es kaum noch jüngere gibt, die in einem Sportverein Verantwortung übernehmen wollen“, sagt Ploenes.

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