Tennis-Bundesliga Blau-Weiß will mehr Service für die Fans

Krefeld · Der Krefelder Tennis-Bundesligist plant für die kommende Saison auf seiner Anlage an der Hüttenallee einige Veränderungen. Eventuell wird eine Zusatztribüne aufgebaut. Der Gastronomie-Bereich soll entzerrt werden.

 Auf der Anlage der Blau-Weißen im Stadtwald sollen sich die Zuschauer in der kommenden Bundesliga-Saison noch wohler fühlen. Auch eine Zusatztribüne ist geplant.

Auf der Anlage der Blau-Weißen im Stadtwald sollen sich die Zuschauer in der kommenden Bundesliga-Saison noch wohler fühlen. Auch eine Zusatztribüne ist geplant.

Foto: lammertz

Wenn Olaf Merkel in der kommenden Woche für ein paar Tage im Salzburger Land Urlaub macht und mit seinem Rennrad unterwegs ist, werden seine Gedanken um die abgelaufene Saison der Tennis-Bundesliga kreisen. Denn ganz abschalten kann der Teamchef von Blau-Weiß Timberland Finance Krefeld sicher nicht. Dafür war die Vorbereitung auf die neun Spieltage und deren Abwicklung ziemlich stressig. Besonders das vergangene Wochenende wird der 67-Jährige nicht so schnell vergessen. Schließlich verpasste das Stadtwaldteam aufgrund von Aufstellungssorgen innerhalb von 48 Stunden das mögliche Ziel, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Mannschafts-Meister zu werden.

Besonders Olaf Merkel und Hajo Ploenes, der bereits seit 1981 die Geschicke des Bundesliga-Teams leitet, hätten die treuen Fans den beiden Hauptverantwortlichen diesen großartigen Triumph gegönnt. Auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer der Blau-Weiß-Familie wäre das der verdiente Lohn für die vielen Stunden, die sie in der Freizeit für den Club und das Unternehmen Bundesliga geopfert haben, gewesen. Über den dritten Platz konnten sich am Sonntag nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf aber trotzdem alle freuen. Schließlich war das Stadtwaldteam in seiner langen Bundesliga-Geschichte noch nie so erfolgreich. Entsprechend gut war die Stimmung, als Verantwortliche, Spieler und Fans die Saison nach dem letzten Ballwechsel ausklingen ließen.

Im Laufe der Saison bestätigte sich Merkels Prognose, dass es in der Liga diesmal noch enger zugehen werde als bisher. Es gab kaum Duelle, wo ein Team als ganz großer Favorit antrat. Noch nie wurden so viele Einzel und Doppel im Match-Tiebreak entschieden. Selbst Rot-Weiß Köln, dem Außenseiterchancen eingeräumt wurden, ist erst am letzten Spieltag hauchdünn dem Abstieg entkommen. Jetzt müssen Weinheim und Blau-Weiß Aachen zurück in Liga zwei. Dort steht im Süden Rosenheim bereits als Aufsteiger fest.

Nach dem Motto, nach der Saison ist vor der Saison, machten sich die Verantwortlichen bereits am Sonntag Gedanken um den nächsten Versuch, Meister zu werden. Wenngleich Olaf Merkel eigentlich viel mehr Wert darauf legt, dass die Zuschauer tolles Tennis zu sehen bekommen und den Event-Charakter genießen. Künftig soll der Service für die Fans besser werden. „Wenn auf dem Centercourt ein Spiel zu Ende ist, strömen 800 Zuschauer zum Gastronomie-Bereich, der ja sehr klein ist. Das wollen wir entzerren“, sagte Hajo Ploenes. Der Ex-Clubchef denkt auch darüber nach, auf Platz vier, der rechts neben dem Centercourt liegt, eine Zusatztribüne aufzubauen: „Das im Verein durch zu bekommen, ist nicht einfach. Dann fehlt den Mitgliedern während der Saison ein Platz.“ Merkel möchte auf Platz vier den Gastronomie-Bereich erweitern und ein VIP-Zelt aufstellen.

Damit auch im nächsten Jahr der Liga-Slogan „Weltklasse im Club“ für die Spiele in Krefeld zutrifft, will der Teamchef den Großteil der Mannschaft behalten und sie weiter verstärken: „Ich gehe davon aus, dass uns das gelingt.“ Allerdings sind einige seiner neuen Schützlinge, wie zum Beispiel Rogerio Dutra Silva, Stefano Travaglia oder Gianluca Mager, auch in den Fokus der anderen Bundesligisten geraten. „Davon gehe ich nicht aus. Die Spieler fühlen sich bei uns sehr wohl und genießen die Stimmung“, sagte Merkel am Montag, ehe er den Brasilianer Dutra Silva mit dessen Familie zum Düsseldorfer Flughafen brachte. Für den Teamchef ist es wichtig, den persönlichen Kontakt zu seinen Spielern zu pflegen. Auch deshalb wird er in der Szene der Tennis-Profis geschätzt.

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