Tennis-Bundesliga Flavio Cobollis Debüt bei Blau-Weiß ist geglückt

Krefeld · Der 19 Jahre alte Italiener schlägt erstmals für den HTC Blau-Weiß Krefeld auf und trägt gleich maßgeblich zum ersten Saisonsieg des Tennis-Bundesligisten bei. Durch das 5:1 beim Rochusclub ziehen die Gäste sogar an den Düsseldorfern vorbei.

 Erstes Spiel für Blau-Weiß, erster Sieg: Flavio Cobolli.

Erstes Spiel für Blau-Weiß, erster Sieg: Flavio Cobolli.

Foto: dpa/Felice Calabro'

Natürlich war Hajo Ploenes angespannt, als er am Sonntag Morgen die Anlage am Rolander Weg in Düsseldorf-Grafenberg betrat. Natürlich hatten er, seine Freunde und die Spieler den Fauxpas der Vorwoche abgehakt. Da hatte der HTC Blau-Weiß Krefeld zwei Spieler aus Nicht-EU-Ländern eingesetzt, wobei nur einer erlaubt ist, und die Begegnung der Tennis-Bundesliga gegen Neuss am grünen Tisch mit 0:6 verloren. Das war natürlich kein Thema mehr, wohl aber die Tabellensituation, die alles andere als erfreulich war. Die Krefelder trugen bei 1:7 Punkten die Rote Laterne, aber die Düsseldorfer waren mit 3:5 Zählern in Schlagdistanz – ein Schlüsselspiel.

Vor dem ersten Aufschlag standen zwei Fragen im Vordergrund: Würde Spitzenspieler Federico Gaio seine bestechende Form halten? Und wie stark ist Falvio Cobolli? Letztere Frage wurde zuerst beantwortet und zur großen Freude der Gäste mit einem Sieg. Und der war eminent wichtig, nachdem Paolo Lorenz sein Auftaktspiel verloren hatte. Da stand Cobolli gleich bei seiner Premiere für die Blau-Weißen gehörig unter Druck. Doch er spielte im Duell der 19-Jährigen unbekümmert auf, obwohl er den ersten Satz deutlich verloren und sich dabei viele einfache Fehler geleistet hatte – da war doch die eine oder andere Sorgenfalte auf der Stirn von Hajo Ploenes zu sehen. Den zweiten Satz entschied Cobolli am Ende mit einem Break aber knapp für sich, um denn den Tiebreak nach einer 7:2-Führung souverän zu gewinnen. „Ich bin happy“, sagte Cobolli. „Es ist toll, mit den Landsleuten ein Team zu bilden. Das macht mir richtig Spaß und spornt mich zusätzlich an.“

Und dann lief es bei den Krefelder Azzurri wie am Schnürchen – zumindest ergebnis-technisch. Im Spitzenspiel beantwortete Federico Gaio dann die zweite Frage und damit auch den Ausgang des Spiels. Der 29-Jährige, der sich in den beiden zurückliegenden Jahren enorm gesteigert hat, setzte sich gegen Filip Horansky mit 6:3, 6:4 durch. Und weil Andrea Arnaboldi ebenfalls gewann, lagen die Gäste nach den Einzeln beruhigend mit 3:1 in Führung.

Ein Punkt fehlte noch zum Sieg. Dem waren die Gäste schon ziemlich nah, als sie gestoppt wurden – vom Regen. Beide Doppel waren im zweiten Satz, als es wie aus Eimern schüttete und der Schiedsrichter die Partie unterbrach. „Come on“, forderte zwar xxxxx, der weiterspielen wollte, doch was in den folgenden zwölf Minuten vom Himmel kam, ließ das einfach nicht zu – nicht einmal später. So wurden die Begegungen auf anderen Plätzen fortgesetzt, doch dieses Break warf die Gäste nicht aus der Bahn. Und es war Flavio Cobolli, der den Matchball zum Sieg verwandelte und damit den Gesamterfolg perfekt machte.

Aber Federico Gaio setzte noch einen drauf. Der Topspieler gewann mit dem 39 Jahre alten Routinier Lorenzi an seiner Seite auch das zweite Doppel im Matchtiebreak, was nicht unbedeutend war: Denn durch den 5:1-Erfolg ziehen die Krefelder in der Tabelle am Rochusclub vorbei, was bei einem 4:2 (noch) nicht der Fall gewesen wäre. „War doch easy“, meinte Lorenzi augenzwinkernd, dem dieser Spruch aber auch jedes Mal über die Lippen kommt, was schon so manchen nervt.

„Natürlich bin ich sehr erleichtert und glücklich“, sagte Hajo Ploenes, den es ob der Anspannung nicht auf seinem Tribünenplatz gehalten hatte. „Das war ein wichtiges Zeichen.“ Und ein Riesenschritt auf dem Weg zum Klassenerhalt, dem die Blau-Weißen in den beiden folgenden Heimspielen ganz nah kommen wollen..

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