Tennis-Bundesliga Dalla Valle holt den Ehrenpunkt für Blau-Weiß

Krefed · Nur der Italiener gewann bei seinem Debüt für den Tennis-Bundesligisten bei der 1:5-Heimniederlage gegen Düsseldorf sein Einzel. Die Gäste erschienen mit einem starken Aufgebot im Stadtwald.

 Der Italiener Enrico Dalla Valle feierte ein erfolgreiches Debüt für den HTC Blau-Weiß Krefeld.

Der Italiener Enrico Dalla Valle feierte ein erfolgreiches Debüt für den HTC Blau-Weiß Krefeld.

Foto: Stefan Brauer

„Wir haben heute nichts zu verlieren“, sagte Hajo Ploenes vor dem Derby gegen den Rochusclub Düsseldorf. Damit traf der Teamchef des Tennis-Bundesligisten HTC Blau-Weiß Krefeld den Nagel auf dem Kopf. Denn der Niederrheinrivale war mit einem starken Aufgebot in den Stadtwald gekommen und gewann am Ende vor gut 500 Zuschauern mit 5:1.

Bereits nach den vier Einzeln hatte sich die Niederlage der Hausherren angedeutet. Sie entpuppten sich allerdings mit ihrem jungen Quartett aus Italien als hartnäckiger Widersacher. Da bis auf Ludwigshafen die Kontrahenten im Kampf gegen den Abstieg teilweise sehr überraschend punkteten, wird es für Blau-Weiß noch schwerer, die Klasse zu halten.

Die Suche nach einem schlagkräftigen Aufgebot für das Derby gestaltete sich für die Krefelder problematisch. Denn gleich fünf Spieler standen wegen Verletzungen oder Turnierteilnahmen nicht zur Verfügung. Zum Glück unterlag Flavio Cobolli am Samstag bei der Quali des ATP-Turniers in Umag (Kroatien) und flog Sonntagfrüh nach Amsterdam. Dort holte ihn Cheftrainer Sascha Klöhr um 7.30 Uhr ab. Andrea Collarini (ATP 195), Luciano Darderi (ATP 182) und Enrico Dalla Valle komplettierten das Quartett der Azzurri. Die Gäste traten gleich mit drei Spielern aus den Top-100 an: Clar Jaume Munar (ATP 63), Roberto Carballes Bena (ATP 88) und Pablo Andujar-Alba (ATP 94). Dazu gesellte sich Andrea Pellegrio, im Vorjahr noch Spieler der Krefelder.

Zunächst sah es vor 500 Zuschauern gut aus für das Stadtwaldteam. Dalla Valle setzte sich an Position vier gegen seinen Freund Pellegrino nach Match-Tiebreak durch. Und dieser Entscheidungs-Durchgang entwickelte sich zu einem spannenden Krimi. Denn Dalla Valle lag bis zum 9:9-Ausgleich immer hinten, wehrte einen Matchball ab und gewann mit 11:9. „Es ist immer schwer, im Wettkampf gegen einen sehr guten Freund zu spielen. Ich freue mich, dass ich für Krefeld spielen darf. Die Zuschauer haben mich super unterstützt. Wenn die Mannschaft mich braucht, komme ich gerne wieder“, sagte der 24-Jährige. An Position zwei bot Andrea Collarini sein wohl bisher bestes Match für Krefeld. Gegen den Spanier Carballas Baena verlor der Italiener jeweils gegen Ende der beiden Sätze leider seinen Mut und war zu passiv. Daher musste er sich jeweils knapp geschlagen geben.

In der zweiten Einzelrunde trafen die beiden jungen Italiener Cobolli und Darderi auf reichlich Erfahrung und Klasse aus Spanien. Darderi musste den ersten Satz schnell abgeben. Dann steigerte er sich deutlich und ging im zweiten Durchgang mit Break 4:3 in Führung. Doch Andujar-Alba gelang das Rebreak und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Cobolli fand erst nach 0:4-Rückstand zu seinem Spiel, was gegen Munar natürlich zu spät war. Im zweiten Satz lief es zwar besser für den 20-jährigen Italiener, aber mit zu vielen leichten Fehlern nahm er sich selber die Chance zum Satzgewinn. Munar nutzte gleich seinen ersten Satzball zum Sieg. Die Aussichten, mit Siegen in den beiden Doppeln noch einen Punkt zu holen, waren angesichts des Aufgebots der Gäste sehr gering. Denn der niederländische Doppelspezialist Sander Arends war ebenfalls dabei. Bei den Blau-Weißen ersetzte Tom Schönenberg den Italiener Collarini. Die Gegenwehr der Gastgeber in beiden Doppeln wurde nicht belohnt. So feierte der Rivale aus der Landeshauptstadt am Ende die Verteidigung der Tabellenführung.

Für die Krefelder gibt es nun am kommenden Sonntag ein Wiedersehen mit den Blau-Weißen in Neuss, die 2018 abgestiegen waren und am Sonntag zu Hause mal eben den bis dahin ungeschlagenen Aufsteiger TC Bredeney mit 4:2 bezwangen.

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