Handball Bayer avancierte zum „Punktelieferanten“

Nach der Schlusssirene bildeten die Gäste einen Jubelkreis und sangen hämisch „Ihr seid nur ein Punktelieferant“. Dabei deuteten sie mit ihren Zeigefingern Richtung Uerdinger Bank. „Wir haben vor dem Spiel gehört, dass wir nur ein Punktelieferant sind. Da musste ich keinen Spieler extra motivieren“, klärte Trainer Nils Pfannenschmidt auf. Seine Mannschaft offenbarte über 60 Minuten den unbedingten Siegeswillen, den man den Hausherren nur teilweise zugestehen konnte. So überraschte es nicht, dass der SC Bayer Uerdingen mit 26:30 (13:16) gegen GWD Minden II verlor.

„Der Sieg geht total in Ordnung“, gab Spielertrainer Jörg Förderer zerknirscht zu. Seine Schützlinge hätten nicht aggressiv genug gedeckt. Zudem habe Torhüter Sven Bartmann nicht den gewohnten Rückhalt geben können. „Wir sind in der Abwehr richtig ins Schwimmen gekommen und haben viele zu viele einfache Tore vom Kreis und Rückraum zugelassen“, bemängelte Förderer. Im Ergebnis spiegelte sich das im zweiten Teil des ersten Durchgangs wider, als Minden von 6:6 auf 10:13 davonzog.

Den Start der zweiten Hälfte verschlief Bayer völlig. Minden erhöhte auf 23:15 (41.) und die Partie schien vorzeitig entschieden. Doch Förderer nahm eine Auszeit und rüttelte sein Team wach. Mit Erfolg: binnen sieben Minuten verkürzte es auf 21:24. „Leider haben wir dann in der Phase, als wir dran waren, zu viele Chancen ausgelassen“, ärgerte sich der Coach. Am Ende hätten die Kräfte gefehlt, um sich nach den moralischen Nackenschlägen in Form der vergebenen Möglichkeiten noch einmal gegen die Pleite zu stemmen. Bayer ließ die Flügel hängen, dadurch setzte sich Minden auf 30:22 ab. In den letzten zwei Minuten gelang Uerdingen durch vier Tore in Folge nur noch Ergebniskosmetik.

Bayer: Bartmann, Benninghoff - Bednarzik (6), S. Heger (6/3), Rymanov (3), Förderer (3/1), Coß, Christall, G. Heger (je 2), Liekenbrock, C. Pannen (je 1), Bakhsh

(RP)
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