Fußball Aufstieg nur noch Träumerei?

Die Ziele vor der Saison waren hoch angesetzt beim KFC Uerdingen. Platz vier hatten die Blau-Roten anvisiert, jener Rang, der zum "Aufstieg" in die Regionalliga berechtigt. Mit Aleksandar Ristic verpflichteten die Verantwortlichen den wohl namhaftesten Trainer der Liga, ein Schlitzohr, einer, der das Geschäft Fußball aus dem Eff-Eff kennt. Vom Papier her klang das sehr verheißungsvoll. Aber die Realität sieht nach gut zweieinhalb Monaten Spielbetrieb anders aus.

Der KFC im Oktober — ein Bild wie das derzeitige Wetter: trüb. Die Mannschaft dümpelt in der Oberliga auf Platz zehn herum. Elf Punkte Rückstand sind es zu Rang vier, nur ein Pünktchen trennt die Blau-Roten gar von einem Abstiegsplatz. Und die Leistungen der jüngsten beiden Spiele sprechen auch nicht gerade für eine grandiose Aufholjagd.

Reagiert haben sie in Uerdingen freilich, sofern das ob der knappen Kassenlage und der bis zum Saisonende drohenden Etatlücke möglich war. Mit Christian Knappmann kam der geforderte Torjäger (dem sein Sturmpartner Federico Amione allerdings den Rang abgelaufen hat), jetzt soll Ex-Bundesligaspieler Marcus Wedau neuen Schwung bringen. Doch der darf in der morgigen Begegnung gegen den Tabellenletzten SV Straelen noch nicht spielen (siehe dazu: Nachgefragt). Ausfallen werden zudem die verletzten Özkan Teke und Stephan Heller sowie der Rot-gesperrte Ales Kohout. Und hinter dem Einsatz von Luciano Velardi steht weiterhin ein Fragezeichen; da Wedau noch nicht darf, könnte erneut Sven Kegel Velardis Part als Spielmacher übernehmen.

Während der Blick auf die Tabelle wenig Verheißungsvolles verkündet, hat Sportdirektor Jonny Hey die Hoffnung, doch noch mal oben angreifen zu können, nicht aufgegeben. "Zurzeit ist Platz vier noch Realität", sagt er. "Wir haben in der Hinrunde noch fünf Spiele zu bestreiten. Davon müssen wir mindestens vier gewinnen, dann sind wir wieder oben dabei." Klappt das, hätte der KFC 26 Punkte beisammen — 58 Punkte sollten es mindestens bis zum Saisonende sein, um Platz vier zu erreichen. Der KFC hätte bei Halbzeit dann also drei Punkte zu wenig eingefahren. "Wir werden nach dem letzten Hinrundenspiel Bilanz ziehen. Dann werden wir ja sehen, ob der Aufstieg noch Realität oder Träumerei sein wird", sagt der Sportdirektor.

Sein Trainer hingegen erweckt den Eindruck, als habe er den Aufstieg bereits abgeschrieben — auch wenn er nichts auf seine Spieler kommen lässt. "Man muss Geduld haben, sie arbeiten fleißig", sagt Aleksandar Ristic, der schon vor Saisonbeginn weitere gestandene Spieler forderte. Und ergänzt mit Blick auf die Liga: "Wir gehören zum mittleren Kreis der Liga, irgendwo zwischen Platz sechs und acht." Zuversicht klingt anders.

(RP)
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