Handball Altmeister TV Oppum droht das Aus
Verbandsliga · Handball: Der Traditionsverein hat erhebliche Liquiditätsprobleme. Am Wochenende soll aber gespielt werden.
Die Zukunft des Handball-Verbandsligisten TV Oppum ist ungewiss. Am Dienstag hat Geschäftsführer Rüdiger Ebersprächer dem Trainergespann Dirk Rauin und Goran Sopov mitgeteilt, dass eine Beschäftigung über den nächsten Spieltag hinaus mehr als fraglich sei.
Grund hierfür seien erhebliche Liquiditätsprobleme seitens des Vereins. "Mit den sportlichen Belangen hat eine mögliche Trennung nichts zu tun, sondern würde allein aus finanziellen Engpässen vollzogen werden", sagt Rauin.
Der zu Wochenbeginn zurückgetretene zweite Vorsitzende Eugen Rinsch, innerhalb des Vereinsvorstands für die Hauptsponsoren zuständig, widerspricht allerdings dieser Einschätzung. "Aus meiner Sicht wäre es möglich, die Hauptsponsoren dazu zu bewegen, das benötigte Geld zuzuschießen. Das hat in den vergangenen Jahren auch immer funktioniert", sagte Rinsch auf Nachfrage.
Zuletzt wurde immer wieder kolportiert, dass auch einige Spieler wie Moritz Krummschmidt und Jan Schwarz den Verein verlassen würden. Ein Verlust der beiden Leistungsträger wäre aus sportlicher Sicht nicht zu kompensieren. Allerdings gibt es noch keine endgültige Entscheidung. "Wir fahren alle zusammen nach Lürrip. Was danach passiert, ist zurzeit noch vage und nicht wie schon voreilig berichtet, niet- und nagelfest. Wir machen uns alle Gedanken darüber, wie es mit dem Traditionsverein weitergehen kann", berichtet Rauin.
Eine Möglichkeit sah der Vorstand des TV Oppum offenbar darin, mit einem anderen Verein zu fusionieren. Davon berichtet zumindest der Vorsitzende des SSV Gartenstadt, Carsten Feld. Ihn hätten Vereinsvertreter aus Oppum schon vor Wochen telefonisch kontaktiert, um ihm ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Die Gedankenspiele über eine Fusion sind in Oppum nicht neu. Bereits vor gut zehn Jahren war ein Zusammenschluss mit dem SC Bayer Uerdingen ziemlich weit fortgediehen. Diese Pläne scheiterten am Veto einiger Alt-Mitglieder aus Oppum, die seinerzeit um die Identität des Deutschen Feldhandball-Meisters der Jahre 1966 und 68 fürchteten.
Angesichts dieser Schlagzeilen verkommt die schwere Auswärtspartie bei der Turnerschaft Lürrip zur Nebensache. "Ich weiß nicht, wie die Mannschaft die schlechten Nachrichten verarbeiten wird. Fest steht, wir wollen die Begegnung unbedingt gewinnen und ein Zeichen setzen", sagt der Trainer.
Die Handballer des Hülser SV erwartet ein wichtiges Spiel. Zuletzt rehabilitierte sich der HSV gegen Mülheim (36:21) und hat nun im Kampf um einen gesicherten Mittelfeldplatz wieder alle Chancen. Um diese nachhaltig zu sichern, muss am Reepenweg gegen die Moerser Adler HSG jedoch ein weiterer Sieg folgen. Die Vorzeichen sind für die beiden punktgleichen Teams dieselben. Beide Mannschaften liefen bisher den Erwartungen hinterher und wollen die Begegnung nutzen, um sich aus der Krise zu befördern. Trotz des Tabellenplatzes stellen die Gäste mit 215 Treffern den besten Angriff der Liga.
Auf die Defensive des HSV wird also viel Arbeit zukommen. Nur gut, dass Abwehrass Christoph Genneper und Torhüter Michael Biskup in absoluter Top-Form sind. "Wir kennen die Brisanz dieser Partie und sind bereit. Auf jeden Fall werden uns die Moerser alles abverlangen", verspricht Obmann Christoph Eickmanns.