Spieler und Trainer wechseln Adler Königshof krallen sich Bayer Uerdingens Handballer

Krefeld · Nachdem es in der zweiten Mannschaft von Königshof zwölf Abgänge gab, lockten sie einen Großteil des Uerdinger Teams. Auch die Trainer Axel Timmermann und Domenic Schmidt wechseln zum Nachbarn. Bayer steht blank da.

 Bodo Leckelt übernimmt bei Adler Könighsof beratende Tätigkeiten im Vereinsvorstand und lockte die Bayer-Spieler.

Bodo Leckelt übernimmt bei Adler Könighsof beratende Tätigkeiten im Vereinsvorstand und lockte die Bayer-Spieler.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Des einen Freud ist des anderen Leid lautet ein altes deutsches Sprichwort, das in diesem Falle auch auf die derzeitige Situation der Handballer des SC Bayer Uerdingen und Adler Königshof zutrifft. Der Verein am Löschenhofweg ist mit der Männermannschaft in der Landesliga vertreten, in Königshof gibt es neben der Oberligamannschaft noch ein zweites Team in der Verbandsliga. Und eben in diesem letztgenannten und von Bodo Leckelt trainierten Team taten sich zuletzt viele Lücken auf. Bis auf Tim Schumacher, der in die Oberligamannschaft aufrückt, wechselt eine Großzahl der Spieler zu anderen Vereinen. „Es sind unter der Saison viele kleine Dinge passiert, die das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Dabei war auch das Spielen ohne Harz bei uns in der Halle ein großes Thema“, sagt Leckelt zur der Situation, dass etliche Spieler den Verein aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben.

Auf der Suche nach neuen Spielern wurden die Fühler auch in Richtung des SC Bayer ausgestreckt und zwei Kandidaten gefunden, die zu den Adlern passten. Da es aber auch bei den Uerdingern, die schon mehrfach an die Verbandsligatür klopften, einige Unstimmigkeiten zwischen Spielern und den Verantwortlichen gab, führte das Interesse des Nachbarn zu einem Domino-Effekt. „Es ist letztendlich ein Selbstläufer geworden, so dass immer mehr Spieler und auch das Trainerteam zu uns gewechselt sind“, erklärt Leckelt.

Für ihn war es die passende Gelegenheit, sich innerhalb des Vereins etwas ins zweite Glied zurück zu ziehen. Als Mitglied im Adler-Vorstand wird er künftig in puncto Sport beratend tätig sein: „Ich gönne mir mal etwas Abstand vom Trainergeschäft, ich betreue aber noch die Hildener B-Jugend in der Nordrheinliga weiter. Wenn ich aber gebraucht werde, stehe ich zur Verfügung.“

In Königshof sieht es also wieder etwas rosiger aus, was die Verbandsligamannschaft betrifft. Hinter der Uerdinger Landesligamannschaft steht dagegen ein dickes Fragezeichen. „Ich habe bisher kein spielfähiges Team zusammen, aber wir sind noch auf der Suche nach Leuten, die in der Landesliga spielen wollen“, sagt Bayer-Abteilungsleiter Sven Strater, der noch nicht lange diesen Posten bekleidet. Wohlwissend, dass es schwer wird bis zum Saisonstart noch einen passenden Kader zusammen zu bekommen, wird auch schon an Plan B gearbeitet. „Wir werden in der Landesliga die Mannschaft melden und notfalls zurückziehen. Dann spielen wir in der darauf folgenden Saison eine Klasse tiefer mit einer neuen Mannschaft“, erklärt er. Das Hauptaugenmerk gilt der eigenen A-Jugend, die in der Nordrheinliga spielt und auch der Zielrichtung im Gesamtverein entspricht, gute Jugendarbeit zu leisten. Auf die Frage warum man den Landesligakader nicht mit den A-Jugendlichen auffüllt, hat Strater die passende Antwort parat: „In der A-Jugend haben wir vornehmlich Spieler des jüngeren Jahrgangs, das würde keinen Sinn machen.“

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