Fußball Abstieg rückt für Fischeln immer näher

Oberliga · Fußball: Der VfR scheitert einmal mehr an der Summe individueller Fehler und verliert gegen schwache Uedesheimer mit 1:4. Präsident Thomas Schlösser plant für die Landesliga und gibt Trainer Josef Cherfi Rückendeckung.

 FIschelns Kevin Enke zog sich in der ersten Halbzeit eine muskuläre Verletzung im Rücken zu und musste durch Philipp Grund ersetzt werden.

FIschelns Kevin Enke zog sich in der ersten Halbzeit eine muskuläre Verletzung im Rücken zu und musste durch Philipp Grund ersetzt werden.

Foto: Linda Hammer

War es das für den VfR Fischeln? Die Antwort kann derzeit nur ein dickes Ja sein. Denn der Aufsteiger verlor das wichtige Kellerduell beim schwachen SV Uedesheim mit 1:4 (0:0) und ziert weiter das Tabellenende. Einmal mehr rächte sich die Summe individueller Fehler, die den Gegner quasi zum Toreschießen einluden. Größter Pechvogel war Stephan Maas, der allein an drei Gegentoren beteiligt war. Dem Innenverteidiger die alleinige Schuld zuzuweisen, wäre aber zu kurzsichtig. Dazu gibt es beim VfR zu viele Baustellen in der Defensivarbeit. Trainer Josef Cherfi war nach dem Spiel fassungslos und rang um Worte: "Das muss ich erst einmal verdauen." Manch ein Verein zieht in dieser Lage die Reißleine. Um seinen Job muss Cherfi aber nicht fürchten. Präsident Thomas Schlösser, der fast bei jedem Spiel vor Ort ist, gibt seinem Coach Rückendeckung: "Ein Trainerwechsel ist für uns kein Thema. Was kann der Trainer dafür, dass die Spieler derartige Fehler auf dem Platz machen?"

In den ersten 45 Minuten sah es für den VfR noch recht gut aus. Uedesheim wirkte verunsichert, und von Gefahr für das VfR-Tor konnte gar keine Rede sein. Die Partie hatte zwar ein schwaches Niveau, aber das konnte den Gästen egal sein. Sie setzten die spielerisch besseren Akzente, und viele der 110 Zuschauer hätten sicher den einen oder anderen Euro auf den VfR gesetzt. Was fehlte, war die durchaus verdiente Führung. Denn Kevin Sonneveld scheiterte mit einem Flachschuss aus spitzen Winkel und Sekunden später mit einem Kopfball an Keeper Dustin Gottlebe (32.). Später verpasste Tore Mertens eine Flanke von Michael Killich nur um wenige Zentimeter (40.).

Die zweite Hälfte hätten sich viele VfR-Anhänger sicher gerne erspart. Einen SV-Freistoß klärte Maas an den Sechzehner, und Lukasz Koziatek erzielte mit dem ersten SV-Torschuss das 1:0 (48.). Kurz nach dem Anstoß holte Philipp Grund Koziatek von den Beinen, und Adnan Hotic verwandelte den fälligen Elfer zum 2:0 (49.). Dem Doppelschlag folgte noch ein Nackenschlag, denn Stephan Heller sah nach einem Foul die Rote Karte (58.) - eine zu harte Entscheidung. Natürlich beflügelten diese Szenen die Hausherren, die nun wesentlich entschlossener wirkten. Der VfR steckte aber in Unterzahl nicht auf und kam nach einer Ecke von Kevin Breuer durch Stefan Linser zum Anschlusstreffer (80.). Der SV hätte sicher noch einmal gewackelt, doch Maas vetändelte am Sechzehner, und André Speer erzielte im Gegenzug das 3:1 (81.). Und als wäre es nicht genug, verlor der Routinier kurz darauf ein Laufduell gegen Andrej Hildenberg, der mühelos zum 4:1 traf (82.).

Theoretisch ist für den VfR noch alles drin. Schlösser plant aber seit gestern für die Landesliga: "Und das wird auch mit Josef Cherfi als Trainer sein."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort