Fall Mirco Spielkameraden und Mutter sagen aus

Krefeld/Kempen · Die Mutter des zehnjährigen Mirco aus Grefrath wird heute im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder ihres Sohnes als Zeugin vernommen. Zudem sollen Kinder befragt werden, mit denen Mirco den Abend vor seinem Tod verbrachte, wie ein Sprecher des Landgerichts Krefeld sagte.

 Die Mutter des ermordeten Mirco wird am Donnerstag aussagen.

Die Mutter des ermordeten Mirco wird am Donnerstag aussagen.

Foto: dapd, Mark Keppler

Auch der Finder von Mircos Fahrrad sowie der Zeuge, der den ersten Hinweis auf das Tatfahrzeug gab, sollen gehört werden.

Zum Prozessauftakt am Dienstag hatte der angeklagte Olaf H. über seinen Anwalt ein weitreichendes Geständnis abgelegt. Demzufolge war der Schwalmtaler am Abend des 3. September vergangenen Jahres zufällig auf Mirco gestoßen, hat versucht, ihn zu missbrauchen und ihn dann umgebracht, um die Tat zu vertuschen. Olaf H. fanden die Ermittler über sein Auto, das Zeugen am Tatort beobachtet hatten.

Sonderkommissionen aus Deutschland und den Niederlanden sind nach wie vor damit beschäftigt, ein Bewegungsprofil von Olaf H. auszuwerten. Es gibt Aufschluss darüber, wo er sich in den vergangenen 23 Jahren aufgehalten hat. Bislang gebe es zwar keine konkreten Hinweise, dass Olaf H. für andere, vergleichbare Verbrechen als mutmaßlicher Täter in Frage komme, sagte der Sprecher der Mönchengladbacher Polizei, Willy Theveßen. Die Untersuchungen dauerten aber noch an. Der Erfahrung nach sei nicht auszuschließen, dass ein Täter für weitere Taten in Frage komme, sagte Theveßen.

Ende Mai hatte die Mönchengladbacher Polizei das Bewegungsprofil 35 Kommissaren aus dem gesamten Bundesgebiet und den Niederlanden vorgestellt. Darunter waren auch Ermittler in den Fällen Deborah Sassen aus Düsseldorf, vermisst seit 1996, Claudia Ruf aus Grevenbroich, ermordet im gleichen Jahr, und Nicky Verstappen aus Maastricht, ermordet 1998.

Sollten die Auswertungen Hinweise ergeben, dass Olaf H. für andere Taten in Frage kommen könnte, würden die Ermittler das sehr zurückhaltend behandeln, sagt Theveßen — aus Rücksicht auf die Opfer.

(RP)
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