Krefeld Spielend zur EM

Krefeld · Ralf Schneiderwind hat sich schon immer für Brett- und Kartenspiele begeistert. Der Fischelner und sein Team „Eiswürfel“ nehmen heute an der Europameisterschaft für Brettspiele auf der Messe Spiel ’06 in Essen teil.

Sein Schrank ist mit 150 Spielen gefüllt. Ganz oben liegt „Puerto Rico“, ein Strategie-Spiel, das bei Ralf Schneiderwind besonders häufig im Einsatz ist. „Die ganzen Spiele habe ich den Turnieren zu verdanken. Man gewinnt immer Spiele, und zum Üben muss man sie sich vorher kaufen“, sagt der Fischelner.

Vor vier Jahren hat der 40-Jährige eine Brettspielgruppe gegründet. „Ich hatte immer schon viel Spaß an Brett- und Kartenspielen und habe vorher schon in anderen Gruppen gespielt“, erinnert sich Schneiderwind. Nun hatte er seine eigene Mannschaft – „Die Eiswürfel“.

Die Gruppe zählt mittlerweile 20 Mitglieder zwischen 20 und 60 Jahren, die sich zu eigenständigen Spielgruppen mit je vier Teilnehmern zusammen getan haben. „Zu viert spielt es sich am besten“, erklärt der Fischelner. Auch wenn Strategie-Spiele eigentlich Männer-Sache sind, mischen bei den „Eiswürfeln“ auch Frauen kräftig mit. Und das mit Erfolg. So war Stefanie Fleischer-Pantazis die beste Einzelspielerin der Deutschen Meisterschaft 2005.

Sechs Stunden Training

Ralf Schneiderwind ist ebenfalls ein guter Spieler. 2002 war er sogar bester Einzelspieler bei einem Mannschaftsturnier. Verwunderlich ist das nicht. Denn auch Training gehört dazu. Mindestens zwei Mal im Monat trifft sich die Gruppe zum Zocken. Dann sitzen die Mitglieder (eine Teilnehmerin kommt aus Duisburg) sechs Stunden lang zusammen, reden und spielen. Das ist ihr Training, doch der Spaß steht trotzdem noch im Vordergrund. Denn was wäre ein Spiel ohne Spaß? „Völlig uninteressant“, findet Schneiderwind und erklärt: „Beim Spielen sammeln wir Erfahrungen, die uns im Turnier helfen können.“

Im Moment bereitet sich das Team auf die Europameisterschaft vor. Sie wird heute im Rahmen der Messe „Spiel ’06“ in Essen ausgetragen. Schon 2002 hatte die Gruppe das Glück auf ihrer Seite und wurde Deutscher Meister. 2004 konnten sich die „Eiswürfel“ vor potenziellen Mitspielern kaum noch retten. Grund: Die Spielgemeinschaft hatte 2003 den Europameister-Titel geholt. Bei der Deutschen Meisterschaft hatte sich das Glück von den Spielern ein wenig abgewandt. Im Halbfinale hieß es „Schach matt“ für die „Eiswürfel“. Das Team erreichte trotzdem noch einen beachtlichen dritten Platz. Da waren die Würfel für die Europameisterschaft gefallen. Schneiderwind und seine Spieler hatten sich einmal mehr qualifiziert.

Dreimal im Jahr heißt es für die Eiswürfel nun „Auf die Plätze, fertig, los“. Als erstes geht es zur Vorrunde für die Deutsche Meisterschaft. Wer diese Hürde schafft, wird zur Deutschen Meisterschaft zugelassen. Die Königsklasse ist dann die Europameisterschaft. Ob die „Eiswürfel“ noch einmal den Thron erklimmen, wird sich heute zeigen. Schneiderwind hofft auf ein glückliches Händchen. Gespielt wird gut sieben Stunden lang. Ein langer Marsch zum Ziel . . .

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort