Krefeld SPD warnt: "In Elfrath nicht vor Gänsen kapitulieren"

Krefeld · Die SPD spricht sich gegen die von der Krefelder Stadtverwaltung vorgeschlagene Entwidmung des Elfrather Sees als Badesee aus.

2014: Wasserqualität in den Badeseen der Region
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Foto: dpa, Rolf Vennenbernd

"Wir wollen den See den Menschen zurückgeben und nicht vor den Gänsen kapitulieren", sagt der SPD-Oberbürgermeisterkandidat Frank Meyer zur aktuellen Diskussion zum Erholungspark Elfrather See. Meyer befürchtet, dass mit der Entscheidung, dort nicht mehr aktiv gegen die sich ausbreitende Gänsepopulation vorzugehen, der gesamte Erholungspark und anliegende Vereine gefährdet sind.

Seit Jahren ist der Elfrather See immer wieder zur Sommerzeit in den Schlagzeilen, wenn die Qualität von Badegewässern getestet wird. Grund: Gänse hinterlassen Gänsekot am Ufer und im Wasser. Die Stadt hat nach etlichen Versuchen der Dezimierung des Gänsebestandes nun entschieden, eine Entwidmung vorzuschlagen. Der Rat muss darüber abstimmen; die Grünen hatten sich bereits für eine Entwidmung ausgesprochen.

Überraschend spricht sich jetzt die SPD dagegen aus. Die Population der Gänse würde unweigerlich zunehmen und auch keinen Halt mehr machen vor der gesamten Wasserfläche mit Regattabahn, argumentiert Frank Meyer. Der Konflikt zwischen Sport/Freizeit/Erholung und den Gänsen sei damit programmiert. Meyer verweist darauf, dass der See Ausflugsziel für Familien ist und allein in diesem Jahr dort 57 Veranstaltungen von Vereinen geplant seien.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion, Benedikt Winzen, fordert eine intensivere Bejagung auch im Sommer. Er verweist auf eine Initiative aus dem Kreis Wesel, bei der Jäger, Naturschützer und Landwirte eng miteinander zusammenarbeiten. Auch der Vorsitzende der NABU-Naturschutzstation Niederrhein spreche sich nicht grundsätzlich dagegen aus, die Sommergänse dort zu bejagen. Auch bemängelt Winzen, dass die Verwaltung bisher nicht den Versuch unternommen habe, Bitterstoffe auszubringen, um die Gänse zu vertreiben.

Die SPD schlägt auch vor, das Wasser des Badesees zu reinigen, indem es per neuem Rohrsystem mit dem Wasser der Regattabahn getauscht wird.

(sep)