Krefeld SPD fordert CDU-Chef zum Streitgespräch mit dem OB auf

Krefeld · Harry Klaer erwartet von Marc Blondin, dass er sich einer öffentlichen Diskussion über die Zukunft Krefelds stellt.

Die nächste Oberbürgermeisterwahl wirft ihren Schatten voraus. Planmäßig werden die Krefelder Bürger 2020 erst an die Urne gerufen, um ihr Stadtoberhaupt zu wählen, doch bei CDU und SPD rückt das Thema seit dem jüngsten Kreisparteitag der Christdemokraten bereits jetzt verstärkt in den Fokus. Eine Personalkommission soll bei der CDU den geeigneten Oberbürgermeisterkandidaten finden. Dazu hat der Kreisvorstand eine "Arbeitsgemeinschaft Kommunalwahl" beschlossen, die für den 5. Juni erstmals einberufen werden soll.

Kritik am derzeitigen Amtsinhaber Frank Meyer (SPD) übte auf dem CDU-Parteitag dann auch deren Vorsitzender Marc Blondin. Meyer moderiere, wo er führen müsste, er delegiere Verantwortung, wo er entscheiden müsste, und er ziehe sich aus der ersten Reihe zurück, wo er an der Spitze der Entwicklung stehen müsste. "Er mag ein Wohlfühl-OB sein, aber ein Chef der Verwaltung ist er nicht", resümierte der CDU-Chef am Wochenende. Mit einer gewissen Süffisanz reagierte jetzt SPD-Vorsitzender Ralph-Harry Klaer (SPD) auf die CDU-Attacke: "Herr Blondin sollte sich einem öffentlichen Streitgespräch über die Zukunft Krefelds mit Oberbürgermeister Frank Meyer stellen!"

Nach Ansicht von Klaer seien es nicht Meyer und die SPD, die sich gedulden müssten, bis die CDU einen OB-Kandidaten präsentiere. "Es ist doch vielmehr so, dass Herr Blondin vor Verlegenheit kaum noch Worte findet, da sich niemand bei ihm meldet, der für die CDU kandidieren möchte", so der SPD-Chef. Bei der CDU sei nun jedermann aufgefordert, irgendwelche Personalvorschläge an eine Personalfindungskommission zu richten. Das verdeutliche, dass verzweifelt nach einem Kandidaten gesucht werde. "Dies liegt an den sehr guten Ergebnissen, die Oberbürgermeister Frank Meyer zur Halbzeit vorweisen kann", so Klaer. "Falls die CDU noch einen Kandidat findet, ist dies nun tatsächlich durch das Verfahren schon die zweite Wahl."

Der Vorwurf, Meyer würde sich bei allen wesentlichen Themen zurückhalten, gar seiner Verantwortung nicht gerecht werden, gehe weit an der Wahrheit vorbei, so der SPD-Vorsitzende: "Ich bin mir sicher, dass Oberbürgermeister Frank Meyer noch vor den Sommerferien zu einem öffentlichen Streitgespräch über die Zukunft unserer Stadt bereit ist. Ich bin gespannt, ob Herr Blondin sich einer solchen öffentlichen Diskussion stellt, oder ob es nur Worthülsen im Wohlfühlbecken des CDU Parteitages gewesen sind, die wir zu hören bekamen."

(RP)
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