Krefeld Sparkassen-Haltestelle möglich, aber strittig

Krefeld · Der Lösungsvorschlag einer neuen Haltestelle in Fischeln soll im Planungsausschuss geprüft werden.

Eine einheitliche Meinung zur Umsetzung des barrierefreien Umbaus der Straßenbahnhaltestellen an der Kölner Straße gab es auch in der Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstagabend nicht. Zumindest aber wurde mehrheitlich beschlossen, die von Hans-Josef Dellen vom SWK Mobil vorgestellte neue Lösung einer Haltestelle im Bereich der Sparkasse weiter an den Planungsausschuss zu verweisen, um dort die Durchsetzbarkeit zu prüfen.

Den neuen Plänen zufolge sollen die Haltestellen Rathaus und Clemensstraße, wie von der CDU und SPD vorgeschlagen, zu einer Haltestelle im Bereich der Sparkasse zusammengefügt werden. Die Haltestelle Clemensstraße würde demnach stillgelegt werden. Robert Reichling, Vorsitzender des Werberings, begrüßte, dass die Stadtwerke Krefeld in den neuen Plänen von der Idee abgerückt sind, den Ein- und Ausstieg von der Straßenmitte aus zu realisieren. Stattdessen ist der barrierefreie Zustieg nun über den Bürgersteig vorgesehen.

Doch gerade der Bürgersteig birgt nach Ansicht von Dellen Schwierigkeiten, da Radfahrer und Fußgänger diesen gemeinsam nutzen sollen. "Das wird dort ganz schön eng", sagte er. "Ich habe Zweifel daran, dass der Fachbereich Tiefbau sowie auch der Paritätische Wohlfahrtsverband den Plänen zustimmen werden", so Dellen. Grund dafür sei das Gefahrenpotenzial, wenn etwa seh- oder gehbehinderte Fußgänger auf Radfahrer stießen. Auf den Widerspruch von Karin Lattrich (AfD) hin, anderswo würde die gemeinsame Nutzung auch funktionieren, entgegnete der stellvertretende Fachbereichsleiter Tiefbau, Kurt Schröder: "Man kann das Ortszentrum nicht mit anderen Straßen vergleichen. Dort befinden sich viele Geschäfte, in die ein- und ausgegangen wird, die Leute bleiben vor den Schaufenstern stehen oder halten plötzlich an." Das vergrößere das Risiko von Zusammenstößen.

Die stellvertretende Bezirksvorsteherin Anja Cäsar (Grüne) nannte weitere Nachteile an dem neuen Plan. Sie stellte den Antrag, diesen abzulehnen und stattdessen den ursprünglichen Plan der SWK weiterzuverfolgen. "So sehr ich bedaure, dass die Haltestelle Clemensstraße dann über keinen barrierefreien Zugang verfügt: Angesichts dessen, dass eine hoch frequentierte Haltestelle wegfallen und die Sanierung der Kölner Straße sich womöglich um zwei Jahre nach hinten verschieben würde, halte ich den neuen Vorschlag für ungeeignet", erklärte sie.

Bezirksvertreter Benedikt Lichtenberg (CDU) beantragte hingegen, den Lösungsvorschlag an den Planungsausschuss zu verweisen, um die Durchsetzbarkeit zu prüfen. Dem wurde mit neun Stimmen mehrheitlich zugestimmt.

Reichling sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, die geplante Sanierung der Kölner Straße erst dann vorzunehmen, wenn die Frage über die Umsetzung der Haltestelle und des bislang nur grob skizierten Dorfplatzes geklärt sei.

Der Antrag von Karsten Ludwig (Grüne), schnellstmöglich einen Freifunk Router im Fischelner Rathaus aufzustellen, wurde trotz derzeitiger Bedenken der Stadtverwaltung einstimmig befürwortet.

(beaw)
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