Sparkasse Krefeld unterstützt Start-up-Unternehmen Eeden gewinnt Baumwolle aus Alttextilien

Krefeld · Die Sparkassen-Unternehmensbeteiligungsgesellschaft S-UBG, an der auch die Sparkasse Krefeld seit 20 Jahren mit aktuell rund 14 Prozent beteiligt ist, unterstützt das Start-up-Unternehmen.

 Steffen Gerlach und Reiner Mantsch, die Gründer von Eeden, haben mit ihrem Start up ein innovatives Verfahren für nachhaltiges und umweltschonendes Recycling von Kleidung entwickelt.

Steffen Gerlach und Reiner Mantsch, die Gründer von Eeden, haben mit ihrem Start up ein innovatives Verfahren für nachhaltiges und umweltschonendes Recycling von Kleidung entwickelt.

Foto: Eeden

Das Recycling von Kleidung passt in die Tradition des Textilstandorts Krefeld. So hat die Investition der Sparkassen-Unternehmensbeteiligungsgesellschaft S-UBG, an der auch die Sparkasse Krefeld seit 20 Jahren mit aktuell rund 14 Prozent beteiligt ist, auch eine nostalgisch sentimentale Note. Die S-UBG beteiligt sich mit ihrem TechVision Fonds I gemeinsam mit dem High-Tech Gründerfonds und einem weiteren Investor an der Eeden GmbH. Über den Umfang der Beteiligung machte S-UBG keine Angaben. Das Startup aus Mönchengladbach hat ein innovatives Verfahren für das nachhaltige und umweltschonende Recycling von Kleidung und anderen textilen Produkten entwickelt.

Mit der Finanzierung plant Eeden den weiteren Ausbau im Bereich Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau von ersten Produktionskapazitäten. „Eeden adressiert mit seinem Verfahren das große Problem des Baumwollmangels in der Bekleidungsindustrie“, sagt Bernhard Kugel, Geschäftsführer der Managementgesellschaft des TechVision Fonds I. „Da aktuell nur ein Bruchteil der Textilien recycelt und zu neuer Kleidung verarbeitet wird, entstehen hohe Ressourcenverluste. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Baumwolle durch die wachsende Weltbevölkerung und Trends wie Fast Fashion rasant an. Die Technologie von Eeden begegnet diesen Entwicklungen, indem sie ein ressourcenschonendes und umweltgerechtes Textilrecycling ermöglicht.“

Mit dem Verfahren von Eeden ließen sich Alttextilien aus Baumwolle oder anderen cellulosehaltigen Fasern in Pulpe umwandeln, die als Ressource für neue Fasern wie beispielsweise Viskose oder Lyocell diene. Bei diesem Prozess spreche man von Upcycling: Aus einem minderwertigen Ausgangsmaterial entstehe ein hochwertiges Produkt, informierte ein S-UBG-Sprecher. „Aktuell landen Altkleider, die nicht als Second-Hand-Ware verwendbar sind, vielfach im Ausland, wo sie oft unsachgemäß in der Natur deponiert oder verbrannt werden. Recycling findet im Grunde nur statt, indem Textilien zu minderwertigen Produkten wie Putzlappen oder Isoliermaterial down-gecycelt werden. Wir möchten das Material in einem Kreislauf halten und somit die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Celluloseprodukten bedienen“, erklärten Steffen Gerlach und Reiner Mantsch, die Gründer von Eeden.

Im Vergleich zu anderen Upcycling-Verfahren sei die Technologie von Eeden umweltschonender und gleichzeitig kosteneffizienter. Sie komme mit deutlich reduziertem Einsatz von Chemikalien aus und verringere im Herstellungsprozess Nebenprodukte wie Salzfrachten. Da das Verfahren zudem einen im Vergleich zum Wettbewerb höheren Anteil an Fremdfasern toleriere, seien perspektivisch auch Textilien mit höheren Beimischungen an beispielsweise Polyesterfasern recyclingfähig, so der Sprecher.

Das Marktpotenzial für das Startup sei hoch: Mit weit mehr als 20 Millionen Tonnen pro Jahr beanspruche die Bekleidungs- und Modeindustrie, der Kernmarkt von Eeden, rund 60 Prozent des Gesamtbedarfs an Baumwoll- und Cellulosefasern. „Die Nachfrage nach Recyclingfasern liegt schon heute deutlich über dem entsprechenden Angebot. Ständig wachsende Textilproduktion, neue Gesetzgebungen und Trends zu regionalem Sourcing und Nachhaltigkeit sorgen dafür, dass die Nachfrage nach Produkten von Eeden zukünftig weiter steigen wird“, sagte Björn Lang vom  TechVision-Fondsmanagements.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort