Wirtschaft in Krefeld Sparkasse Krefeld unterstützt Biotechnologieunternehmen

Krefeld/Aachen · Das Krefelder Geldinstitut ist an der Unternehmensbeteiligungsgesellschaft der Sparkassen (S-UBG) und an dem Fonds Tech-Vision beteiligt. Es fördert so das Start-up-Unternehmen PL Bio-Science GmbH.

 Die Sparkasse Krefeld ist Aktionär der Unternehmensbeteiligungsgesellschaft S-UBG.

Die Sparkasse Krefeld ist Aktionär der Unternehmensbeteiligungsgesellschaft S-UBG.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Das Züchten von Zellkulturen ist in der bisherigen Praxis bisweilen sehr umstritten, weil eine Nährlösung aus dem Blut ungeborener Kälber gewonnen wird. Nun hat ein Start-up-Unternehmen aus Aachen eine fortschrittliche Nährlösung zur Anzüchtung von Zellkulturen entwickelt. Auch die Sparkasse Krefeld ist an der Unterstützung des Biotechnologieunternehmen PL Bio-Science beteiligt.

Das Krefelder Geldinstitut ist an der Unternehmensbeteiligungsgesellschaft der Sparkassen (S-UBG) beteiligt, die den „Fonds Tech-Vision Fonds I für die Regionen Aachen, Krefeld & Mönchengladbach GmbH & Co. KG“ managt. Die Fondsteilnehmer stecken jetzt frisches Kapital in das Unternehmen. PL Bio-Science bietet nach Angaben der S-UBG als einer von weltweit nur wenigen Herstellern eine tierfreie Alternative zur bisherigen Nährlösung. Neben dem von der S-UBG Gruppe gemanagten Fonds beteiligen sich mehrere Geschäftspartner mit Kapital und Branchenexpertise an der PL Bio-Science GmbH.

„Auf Basis einer Plattformtechnologie haben wir mehrere Produktvarianten geschaffen, deren Entwicklung und Produktion wir nun vorantreiben wollen“, sagt Christian Wilkes, Mitgründer des Unternehmens. „Das Kapital nutzen wir zunächst für die Finalisierung unserer Technologie und anschließend für den Ausbau von Produktion und Vertrieb.“

Zur Gewinnung der bisher üblichen Nährlösung werden trächtige Rinder geschlachtet und der Fötus zum Ausbluten entnommen – eine Methode, die vermehrt in der Kritik steht, vor allem angesichts stark steigender Forschungsaktivitäten und zunehmender Stammzellenprodukte, die auf den Markt drängen. Die Produkte von PL Bio-Science basieren dagegen auf humanem Plättchenlysat, das in einem Recyclingprozess gewonnen wird: Blutspenden, die bereits zu lange lagern und beim Menschen nicht mehr zum Einsatz kommen können, werden aufbereitet. Als Nährmedien finden sie schließlich ihren Weg in die Zellkulturlabore weltweit, wo sie maßgebliche Fortschritte in der regenerativen Medizin ermöglichen helfen.

Die PL Bio-Science GmbH ist 2015 als Ausgliederung aus der RWTH Aachen hervorgegangen.

(sti)
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