Krefeld Sparkasse an Friedrichstraße — ein spektakulärer Plan

Krefeld · Die Sparkasse und der Projektentwickler "Die Developer" haben die Pläne für die Friedrichstraße vorgestellt. In den Neubau soll unter anderem ein Nahversorger einziehen – und oben stehen Bäume.

 Blick von der Friedrichstraße über die St.-Anton-Straße auf das Bauwerk - rechts hinten das Seidenweberhaus. Oben sieht man im Neubau die Dachbegrünung, rot an der Friedrichstraße sieht man klein die Sparkassen-Filiale.

Blick von der Friedrichstraße über die St.-Anton-Straße auf das Bauwerk - rechts hinten das Seidenweberhaus. Oben sieht man im Neubau die Dachbegrünung, rot an der Friedrichstraße sieht man klein die Sparkassen-Filiale.

Foto: Die Developer

Die Sparkasse und der Projektentwickler "Die Developer" haben die Pläne für die Friedrichstraße vorgestellt. In den Neubau soll unter anderem ein Nahversorger einziehen — und oben stehen Bäume.

 Birgit Roos (Mitte), Bastian Julius (r.) und Lothar Birnbrich gestern bei der Präsentation.

Birgit Roos (Mitte), Bastian Julius (r.) und Lothar Birnbrich gestern bei der Präsentation.

Foto: Thomas Lammertz

Der geplante Neubau auf dem Gelände der Sparkasse an der Friedrichstraße wird spektakulär begrünt: An den Ecken sollen in den oberen Etagen jeweils mehrere Bäume als Dachgärten gepflanzt werden. Der Düsseldorfer Projektentwickler "Die Developer", der auch den Kö-Bogen in Düsseldorf realisiert hat, setzt damit einen stadtgestalterischen Akzent, der sich in der Fassadengestaltung fortsetzt. Entlang der St.-Anton-Straße soll das "Forum Krefeld", so der Arbeitstitel, wechselnde Fassadenstrukturen aufweisen; von kleinteiligen Stadtbausteinen spricht der Projektentwickler. So werde die Anmutung von 80 Metern eintöniger Wand vermieden.

 Blick von der Kreuzung Königstraße/St. Anton-Straße in nördliche Richtung auf den Bau. Deutlich ist hier zu erkennen, dass bewusst auf eine Fassade mit kleinteiligen Strukturen gesetzt wird.

Blick von der Kreuzung Königstraße/St. Anton-Straße in nördliche Richtung auf den Bau. Deutlich ist hier zu erkennen, dass bewusst auf eine Fassade mit kleinteiligen Strukturen gesetzt wird.

Foto: ""

Sparkassenchefin Birgit Roos stellte gestern mit ihrem Stellvertreter Lothar Birnbrich und dem Düsseldorfer Projektentwickler Bastian Julius von "Die Developer" die konkreten Pläne vor, über die unsere Zeitung bereits vorab berichtet hatte. Die alte Sparkassenzentrale an der Friedrichstraße wird demnach abgerissen, eine kleinere Geschäftsstelle der Sparkasse mit 638 statt wie bisher 3764 Quadratmetern mit Eingang an der Friedrichstraße entsteht vor Ort. Auf der Restfläche sollen sich in einem viergeschossigen, architektonisch hochwertigen Geschäftshaus Einzelhandel und Büros ansiedeln. Dabei ist auch an einen in der City so dringend benötigten Nahversorger gedacht - in einer der gestern präsentierten Zeichnungen kann man Plakate von Edeka sowie den Schriftzug der Bäckerei Büsch erkennen. "Einer der Schwerpunkte wird - Stand heute - im Bereich der innerstädtischen Nahversorgung liegen, da wir die nördliche Krefelder Innenstadt mit seiner hohen Wohndichte als unterversorgt sehen", sagte Projektentwickler Bastian Julius.

Insgesamt wird mit einer einzelhandelsrelevanten Fläche von 6000 Quadratmetern auf zwei bis drei Ebenen geplant. Julius: "Wir haben aussichtsreiche Gespräche mit verschiedenen Mietern." Dass er die Mieter der 1a-Lage nicht nördlich über die St.-Anton-Straße hinaus locken kann, wisse er. In den oberen Etagen soll es 220 Pkw-Stellplätze für Innenstadtkunden geben.

2012 wurden die Gespräche zwischen Sparkasse und dem Düsseldorfer Projektentwickler, Teil der Zech Group GmbH, aufgenommen. Die Vertragsverhandlungen sind jetzt im Endstadium. Das Konstrukt: Die Sparkasse verkauft die Gesamtfläche an den Projektentwickler, der wiederum die Sparkassen-Geschäftsstelle mit baut.

Interessant wird sein, wie sich das Bauwerk mit dem Zentrenkonzept verträgt. Laut Sparkassenchefin Birgit Roos hat Krefelds Planungsdezernent Martin Linne bereits mitgeteilt, dass diese Einzelhandelsbebauung über die St.-Anton-Straße hinaus durch das Krefelder Zentrenkonzept gedeckt sei. Auch die CDU sagte gestern in einer Pressemitteilung bereits die volle Unterstützung zu.

Zu finanziellen Details - Investitionsvolumen und Ausgleichszahlung an Sparkasse oder Investor -machten die Beteiligten noch keine Angaben. Nur so viel: "Die Verträge sollen bis Ende 2014 unter Dach und Fach sein." 2015 könnte mit dem Abriss begonnen werden; nach knapp zwei Jahren Bauzeit kann mit einer Fertigstellung im Zeitraum 2016/2017 gerechnet werden. Als Architekt wurde das Büro "msm" aus Köln gewonnen, das mit der Begrünung eine Idee des Kö-Bogens aufnimmt. "Das ist aber reiner Zufall", sagte Bastian Julius gestern. Er räumte ehrlich, dass sein Unternehmen lange Zeit Krefeld als Investitionstandort nicht im Blick gehabt habe. Man habe sich dann jedoch einige Zeit mit der Stadt auseinandergesetzt und den Entschluss gefasst, zu investieren. "Der Standort mit der gesamten Entwicklung rundherum strahlt eine hohe Attraktivität aus", sagt Julius.

(RP)
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