Chemiestandort Krefeld Sorge vor Niedrigwasser im Rhein

Krefeld · Der Regen täuscht: Der Rhein verzeichnet in den vergangenen Wochen erneut ungewöhnliches Niedrigwasser. Die Wirtschaft ist in Sorge, Gegenmaßnahmen sind langwierig. Ohne Rhein würden ganze Industrien wegbrechen.

 Blick vom Rheindeich auf der Uerdinger Seite zu Industrieanlagen nach Duisburg.

Blick vom Rheindeich auf der Uerdinger Seite zu Industrieanlagen nach Duisburg.

Foto: Jens Voss/Jens Voss

Vater Rhein ist durch den Klimawandel zum Sorgenkind geworden: Niedrigwasser bedroht die Industrie entlang des Flusses – der Sommer 2018 war ein Schock für die Wirtschaft und ein Weckruf für die Politik: Wochenlanges Niedrigwasser behinderte die Industrieproduktion massiv und brachte den Unternehmen Millionenverluste. 2019 unterzeichneten Bundesverkehrsminister Scheuer und Industrievertreter in Köln einen Acht-Punkte-Plan unter dem Titel „Aktionsplan Niedrigwasser Rhein“. Nun zeichnet sich ab: Die Maßnahmen sind langwierig, die Sorge um den Rhein als verlässliche Wasserstraße bleibt ebenso wie die unermessliche Bedeutung des Rheins für die Industrie. „An unseren drei NRW-Standorten werden rund 75 Prozent der Rohstoffe für unsere kontinuierlich laufenden Worldscale-Anlagen per Binnenschifffahrt angeliefert. Jährlich werden bei Covestro in NRW rund 2.800 Binnenschiffe ent- und beladen. Ein Binnenschiff ersetzt dabei in etwa 60 LKW oder 25 Bahnkesselwagen“, sagt etwa Wolfgang Muehlen, Experte für Logistik in der Unternehmenskommunkation des auch in Krefeld ansässigen Unternehmens. Und auch der gesamte Chempark wickelt den größten Teil seines Warentransports über den Rhein ab.