Wechsel in der Verwaltung Sonja Pommeranz ist neue Jugendamtsleiterin

Die 41-Jährige begann ihre Karriere 1997 im Rathaus. Jetzt will sie dafür sorgen, dass in Krefeld jedes Kind ein erfülltes Leben hat.

 Sonja Pommeranz ist Nachfolgerin von Markus Schön.

Sonja Pommeranz ist Nachfolgerin von Markus Schön.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Sonja Pommeranz beginnt unerwartet. Als die neue Fachbereichsleiterin für Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung auf die Bühne kommt, erzählt sie zuerst von einem Mädchen, das in den 80er- und 90er-Jahren in Inrath lebte. Alles was es brauchte, lag mitten im Stadtteil, ein Quadratkilometer abgesteckt mit Glück. Besonders der Handball war wichtig, Teamsport, der auf die Herausforderungen des Lebens vorbereite, genau wie der Jugendtreff nach der Schule. Die Kindheit, sie sei einfach toll gewesen. Dann sagt Pommeranz: „Danke Mama und Papa.“ Applaus.

Das Mädchen von damals steht jetzt im Jugendzentrum Fischeln und will Krefeld etwas zurückgeben. Pommeranz möchte das Leben der Kinder und Jugendlichen in der Stadt so gestalten, dass sie sich eines Tages gerne daran erinnern. Genau wie sie selbst. Oberbürgermeister Frank Meyer hat die 41-Jährige nun offiziell in das Amt der Jugendamtsleiterin eingeführt. Im vergangenen Oktober hatte der Stadtrat Pommeranz für die Nachfolge von Markus Schön bestätigt, der zum Beigeordneten der Stadt gewählt worden war. „Sonja Pommeranz hat ihr Herz an die Jugendhilfe verloren. Mit ihr sind die Krefelder Kinder in sehr guten Händen“, sagt Meyer. Obwohl Pommeranz ein Zahlenmensch mit betriebswirtschaftlichem Studium sei, der einst das neue Buchhaltungssystem der Verwaltung koordinierte, habe er keine Zweifel, dass sie die richtige für den Job sei. „Sie ist gekommen, um zu bleiben“, sagt Meyer.

1997 kam die gebürtige Krefelderin direkt nach dem Abitur zur Stadtverwaltung – und durchlief bis heute fünf verschiedene Fachbereiche. Eine Freundin hatte ihr damals eine Anzeige gezeigt, mit der die Stadt nach Anwärtern für die Beamtenlaufbahn suchte. Nach dem Studium in Düsseldorf fing sie bei der Jugendhilfe an und wechselte in den folgenden Jahren zum Jobcenter, der Zentralstelle für Beschäftigungsförderung, zur Kämmerei, dem Fachbereich Recht und der Personalabteilung. 2015 wurde sie im Jugendamt Stellvertreterin von Fachbereichsleiter Gerd Ackermann. Und jetzt selbst Chefin. Meyer betont, bei den vielen Wechseln habe es sich um keine Irrfahrt gehandelt. Pommeranz habe Führungsverantwortung übernommen, wo es nötig war. „Jetzt ist sie angekommen“, sagt er.

Die ersten Ideen hat die 41-Jährige bereits. „Wir müssen uns weiter um den Kita-Ausbau kümmern und die Kinderarmut bekämpfen“, sagt sie. Jedes vierte Kind in Krefeld lebe von Transferleistungen. Doch wo ansetzen? „Die Eltern müssen stärker einbezogen werden, wir müssen für jedes Kind Freizeitangebote und Schulausflüge hinbekommen“, sagt Pommeranz. Anders als andere Großstädte stünde Krefeld aber insgesamt gut da. „Wir haben beispielsweise mehr Jugendzentren als Köln pro Kind.“ Damit das so bleibt, nimmt Pommeranz eine wichtige Regel aus dem Handball mit. „Es gibt kein Abseits. Und so will ich es auch für die Kinder halten.“

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