konzert Sinfoniker spielen auf dem Golfplatz

Krefeld · Die Niederrheinischen Sinfoniker gaben anlässlich des 25-jährigen Bestehens des „Golf &Country-Clubs Elfrather Mühle“ ein Jubiläumskonzert im Freien.

 Rund 850 Besucher erfreuten sich in malerischem Ambiente am Auftritt der Niederrheinischen Sinfoniker.

Rund 850 Besucher erfreuten sich in malerischem Ambiente am Auftritt der Niederrheinischen Sinfoniker.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die äußeren Bedingungen zum ersten „Picknick Open Air“ an der Elfrather Mühle hätten besser nicht sein können. – Vom wolkenlosen Himmel schien die Sonne noch recht intensiv, und auf dem weiten Wiesengelände des „Golf &Country-Clubs Elfrather Mühle“ war alles optimal hergerichtet. Die Besucher strömten in Scharen und suchten sich schon zeitig die besten Wiesenplätze aus - gut gerüstet mit Decken, Getränken und appetitanregenden Speisen. Wer etwas tiefer in die Tasche zu greifen bereit war, konnte auch einen Sitzplatz in Anspruch nehmen. Etwa 850 Besucher wurden gezählt – für eine Premiere ein gutes Ergebnis.

Zum festlichen Abend anlässlich des 25-jährigen Bestens des „Golf &Country-Clubs“ hatten die Präsidentin und Mitinhaberin des Golfclubs, Amadora Fernandez, und ihre engagierten Mitarbeiter die „Niederrheinischen Sinfoniker“ eingeladen, die – geleitet von ihrem Generalmusikdirektor Mihkel Kütson - in großer Besetzung ein hochkarätiges musikalisches Feuerwerk abbrannten. Moderierend wurden sie wunderbar begleitet von Romy Tomiska, einem der Publikumslieblinge des Schauspielensembles am Theater.

Die Präsidentin gab mit ihrer launigen Begrüßung den Startschuss zum ersten Programmpunkt – der Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppé, mit der sich die gut aufgelegten und bestens vorbereiteten Musiker – von ihrem Dirigenten immer wieder temperamentvoll animiert – sogleich in die Herzen der Zuhörer spielten.

 Generalmusikdirektor Mihkel Kütson diirgierte die Sinfoniker beim Picknick-Konzert im Golfclub.

Generalmusikdirektor Mihkel Kütson diirgierte die Sinfoniker beim Picknick-Konzert im Golfclub.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die schwungvolle Ouvertüre zu „Miramare“ und der zackige „Florentiner Marsch“ - beides von Julius Fucik - fanden beim erwartungsfrohen und gut gelaunten Publikum ebenso viel Anklang wie das „Idyll“ von Zdenek Fibich. Langsam ging derweil die Sonne unter und tauchte die Bäume in warmes Licht – dazu spielte Konzertmeister Philipp Wenger ein zu Herzen gehendes Violinsolo von Benjamin Godard – ein besinnlicher und eindrucksvoller Moment.

 Das Publikum hatte es sich fürs Konzert gemütlich gemacht und vorgesorgt.

Das Publikum hatte es sich fürs Konzert gemütlich gemacht und vorgesorgt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die „Niederrheiner“ hatten auch einen Gast mitgebracht – Roeland Henkens, den Solotrompeter des Opernhauses Oslo. Er faszinierte mit blendender Technik und strahlkräftigem, dynamisch wandlungsfähigem Ton in Variationen über ein Thema aus Bellinis Oper „Norma“, in der „Tarantella“ von Oskar Böhme und in einer hoch anspruchsvollen Concert-Etüde von Alexander Goedicke. Elegischen Wohlklang schenkte Henkens Francis Poulencs‘ „Die Wege der Liebe“.

Kütson und sein Orchester steigerten sich zur Freude der zunehmend beifallsfreudigeren Zuhörer immer mehr – unbestrittener Höhepunkt war ein Beatles-Medley vom Feinsten. Zum Schluss kam sogar noch James Bond zu Wort, und sein vornehmer Oldtimer drehte eine Runde über den Rasen.

Da blieben die „Zugabe“-Rufe nicht aus, und selbstverständlich hatte das Orchester – außer der „Promenade“ von Leroy Anderson - auch noch Elgars „Pomp and Circumstance“ im Gepäck.

Ein Ärgernis für viele Besucher war der Umstand, dass eine Stunde vor dem Konzert, in der Pause und am Schluss Unterhaltungsmusik eingespielt wurde, teils in erheblicher Lautstärke. Wenn schon ein erstklassiges Orchester eingeladen ist, wäre es doch angemessener und auch eine Geste der Höflichkeit den Musikern gegenüber, wenn man die Pausen nicht beschallen, sondern die hochwertigen Vorträge nachwirken lassen würde.

Ansonsten war „Picknick Open Air“ eine schöne Veranstaltung, die Lust auf mehr machte.

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