Krefeld Siemens streicht 220 Stellen in Uerdingen

Der Stellenabbau in den Siemens-Zugfabriken trifft neben dem Werk in Prag die deutschen Werke Krefeld-Uerdingen und Braunschweig am stärksten. Im Laufe der nächsten zwei Jahre sollen in Krefeld-Uerdingen 220 und in Braunschweig 150 Arbeitsplätze in der Fertigung wegfallen.

 Siemens-Arbeitsdirektor Siegfried Russwurm (l.) spricht am Mittwoch in einem Hotel in Krefeld bei einer Pressekonferenz neben dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der Siemens AG, Ralf Heckmann.

Siemens-Arbeitsdirektor Siegfried Russwurm (l.) spricht am Mittwoch in einem Hotel in Krefeld bei einer Pressekonferenz neben dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der Siemens AG, Ralf Heckmann.

Foto: ddp, ddp

Außerdem werden in Nürnberg, Erlangen, Berlin, Konstanz, Offenbach und Düsseldorf 160 Stellen gestrichen, wie Siemens am Mittwoch mitteilte. Das Zugwerk in Prag mit 950 Mitarbeitern soll schon bis September 2009 ganz geschlossen oder verkauft werden.

Konzernchef Peter Löscher hatte den massiven Gewinneinbruch im zweiten Quartal auch mit den roten Zahlen in der Bahnsparte begründet und dort den Abbau von insgesamt 2.500 Stellen in Fabriken, Verwaltung und Vertrieb angekündigt.

Sobald die Reparatur der pannenanfälligen Combino-Straßenbahnen in Krefeld-Uerdingen abgeschlossen ist, sollen in diesem Werk 220 Arbeitsplätze wegfallen. Die Produktion von Schienenfahrzeugen aus Aluminium - wie zum Beispiel der ICE-3 - soll mit dem übrigen Personal künftig in Krefeld-Uerdingen konzentriert werden. Stahlfahrzeuge wie die Doppelstock-Züge, die derzeit noch in Prag gefertigt werden, sollen künftig nur noch in Wien gebaut werden. München bleibt als Kompetenzzentrum für Lokomotiven von diesem Stellenabbau unberührt.

Durch die Neuordnung und den Wegfall von Überkapazitäten soll die "die Division Mobility langfristig wettbewerbsfähig" werden, sagte Spartenchef Hans-Jörg Grundmann. Hauptgrund für die Überkapazitäten sei der zunehmende Anteil an Auftraggebern in China und anderen Wachstumsmärkten, die die Einbeziehung lokaler Kooperationspartner forderten. Deshalb werde die Siemens-Bahnsparte nach Vorbild der Automobilindustrie mehr Aufträge komplett mit Zulieferern abwickeln.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort